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Datenschutz: Die Bewertungsapp "Lernsieg" ist wieder online

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Die Bewertungsapp "Lernsieg" ist wieder online

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    Auf der App „Lernsieg“ können Schüler ihre Lehrer und Schulen anonym bewerten.
    Auf der App „Lernsieg“ können Schüler ihre Lehrer und Schulen anonym bewerten. Foto: Georg Hochmuth, dpa

    Die App „Lernsieg“ ist zurück. Und das, obwohl kaum ein Programm so kontrovers diskutiert wird wie dieses. Schüler können mit der Software anonym ihre Lehrer und Schulen bewerten. Das kritisierten die Lehrergewerkschaften scharf. Die Pädagogen würden an den Pranger gestellt, lautet der Vorwurf. Die Gewerkschaft sieht durch die App nicht nur Persönlichkeitsrechte und Datenschutz verletzt, sondern vermutet auch eine „riesige Handynummer-Sammelaktion“. Juristische Bemühungen gegen die App brachten bislang aber keinen Erfolg. Die Datenschutzbehörde hat grünes Licht gegeben. Seit Ende Februar können Nutzer die App in der ursprünglichen Fassung installieren.

    Benjamin Hadrigan aus Wien, der Gründer von „Lernsieg“, habe den Bescheid der Datenschutzbehörde mit Freude zur Kenntnis genommen, heißt es vonseiten einer PR-Agentur. Nach einer „Flut an Hassmails“ an den Erfinder war das Programm vier Tage nach seiner Veröffentlichung im November vergangenen Jahres schon wieder offline. Hadrigan habe die Initiative rechtlich, wirtschaftlich und strategisch besser aufstellen wollen, heißt es drei Monate später. Er sei sich seiner Verantwortung gegenüber den Schülern und Lehrern bewusst.

    Die App "Lernsieg" listet die am besten bewerteten Lehrer und Schulen auf

    Für seine App wurde eine Datenbank mit rund 90000 Lehrern und den entsprechenden Schulen angelegt. Nach einer Registrierung mit ihrer Handynummer können Schüler ihre Pädagogen mit bis zu fünf Sternen in verschiedenen Kategorien wie Unterricht, Pünktlichkeit oder Fairness bewerten. In vorgegebenen Unterkategorien können die Schüler auch konkret formulieren, welche Mängel es gibt. Für jede Schule in der Datenbank gibt es schließlich eine Rangliste der „besten“ Lehrer. Und auch die Bildungsstätten selbst werden in einer solchen Liste der „zehn besten Schulen“ aufgezählt.

    Diese Art der Bewertung sorgt nach wie vor für kontroverse Diskussionen auf allen beteiligten Seiten – Lobbekundungen sind dabei in der Minderheit. Im Google Play Store liegt die Durchschnittsbewertung der Lernsieg-App derzeit bei knapp 1300 abgegeben Stimmen bei lediglich 2,1 von fünf möglichen Sternen. Ein Nutzer etwa schreibt in seiner Bewertung: „Ein No-Go, wenn der Link zu den Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen nicht funktioniert. Sobald es aber geht, werde ich alle mir unbekannten Schulen mit zwei Sternen bewerten. Dann kann mir jemand vielleicht erklären, warum ich das machen kann, obwohl ich dort niemanden kenne.“ Viele Nutzer kritisieren vor allem das Konzept hinter der App. „Entwürdigend“, „Pranger statt Feedback“ oder „Mobbingplattform“ ist in den Bewertungen unter anderem zu lesen.

    Trotz des vielen Gegenwinds will der 19-jährige Hadrigan mit neuen Investoren an der technischen Weiterentwicklung der App arbeiten. Hauptgeldgeber ist der Salzburger Investor Christian Dreyer, der aktuell acht Prozent an der Lernsieg Mobile Media GmbH hält. „Bewertung ist heute ganz normal im Internet für Restaurants, Hotels, Arbeitgeber und so weiter. Warum sollen unsere Schulen auf diese Chance zur Qualitätsverbesserung verzichten müssen?“, teilte der Investor mit. Mit dem verfügbaren Kapital sollen zwischen April und Oktober dieses Jahres neue Funktionen entwickelt werden, heißt es in der Mitteilung. Dabei will Hadrigan nach eigenen Angaben auch Vorschläge von Lehrern berücksichtigen.

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