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Sechs von zehn Bayern gegen Entlassung von Hubert Aiwanger aus Staatsregierung

Umfrage

Sechs von zehn Bayern gegen Entlassung Aiwangers aus Staatsregierung

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    Hubert Aiwanger bei der Kundgebung in Erding. Der Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister erfährt aktuell für seine Äußerungen viel Kritik.
    Hubert Aiwanger bei der Kundgebung in Erding. Der Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister erfährt aktuell für seine Äußerungen viel Kritik. Foto: Matthias Balk, dpa

    Ministerpräsident Markus Söder hat seinen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nach dessen umstrittenen Äußerungen bei einer Kundgebung nicht rausgeworfen – und damit in den Augen einer Mehrheit der Bayerinnen und Bayern richtig gehandelt. Söders Vize hatte bei der Protestveranstaltung gegen das Heizungsgesetz in Erding vor 13.000 Menschen gesagt, dass nun der Punkt erreicht sei, "wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss" – ein Satz, der an die Wortwahl der AfD erinnerte und parteiübergreifend viel Kritik erfuhr, auch aus Reihen der CSU. Die Landtagsfraktion der Grünen hatte daraufhin Aiwangers Entlassung gefordert

    Dieser Forderung schließt sich allerdings nur rund jede und jeder Dritte im Freistaat (34 Prozent) an. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion erklären dagegen knapp sechs von zehn Befragten (59 Prozent), der Freie-Wähler-Chef sollte sein Ministeramt wegen der Aussage nicht niederlegen müssen.

    Damit liegt Bayern über dem Bundesschnitt. Deutschlandweit halten 50 Prozent der Befragten die Rufe nach einer Entlassung des Wirtschaftsministers für falsch. Knapp vier von zehn Deutschen (39 Prozent) bewerten diese laut Umfrage wiederum als richtig. Elf Prozent sind unentschieden.

    Am stärksten der Meinung, dass Aiwanger wegen seiner Äußerungen sein Amt nicht mehr ausüben dürfen sollte, sind mit 61 Prozent Anhängerinnen und Anhänger der Grünen sowie mit 48 Prozent jene, die der SPD nahestehen. Anders sehen es mit großer Mehrheit jeweils Wählerinnen und Wähler von CDU/CSU, FDP und AfD. Aiwanger selbst sprach am Freitag in einem Interview von "Pseudoempörung".

    Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Deutschlands Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Wie bewerten Sie die Forderungen zur Entlassung von Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger aufgrund seiner Äußerung, die schweigende Mehrheit müsse sich die Demokratie zurückholen?" wurden im Zeitraum vom 14.06. bis 16.06.2023 die Antworten von 5011 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent. Der statistische Fehler der Bayern-Auswertung liegt bei 3,5 Prozent. Die dargestellten Daten auf Bundeslandebene basieren auf sogenannten Small-Area-Methoden. Die Ergebnisse sind repräsentativ unter Berücksichtigung ihres jeweiligen statistischen Fehlers.

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