Startseite
Icon Pfeil nach unten
Specials Redaktion
Icon Pfeil nach unten
Bayern-Monitor
Icon Pfeil nach unten

Umfrage: Nach Einigung auf Finanzpaket: Bayerns Wirtschaft schöpft Hoffnung

Umfrage

Nach Einigung auf Finanzpaket: Bayerns Wirtschaft schöpft Hoffnung

    • |
    • |
    • |
    Will aus dem Vollen schöpfen: Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz in der Sondersitzung zum milliardenschwere Finanzpaket der zukünftigen Bundesregierung für Verteidigung, Infrastruktur, und Klimaschutzmaßnahmen.
    Will aus dem Vollen schöpfen: Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz in der Sondersitzung zum milliardenschwere Finanzpaket der zukünftigen Bundesregierung für Verteidigung, Infrastruktur, und Klimaschutzmaßnahmen. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    Nach der Einigung im Bundestag auf ein historisches, milliardenschweres Kreditpaket für Infrastruktur und Verteidigung steigt die Zuversicht auf eine wirtschaftliche Erholung. Die Menschen in Bayern sind bereits mehrheitlich optimistisch, dass sich der Regierungswechsel in Deutschland positiv auf die bayerische Wirtschaft auswirkt. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion gibt die Hälfte der Befragten an, sich vom Ergebnis der Bundestagswahl einen Boost für die Konjunktur zu erwarten. Jeder und jede Fünfte bewertet das Wahlergebnis sogar als „sehr positiv“. Lediglich rund ein Viertel der Bayerinnen und Bayern glaubt, dass es wirtschaftlich im Freistaat bergab geht.

    Einen Schub für die deutsche Wirtschaft und die Sicherheit des Landes erwartet auch die Chefin des Sachverständigenrates Wirtschaft, Professor Monika Schnitzer. „Es ist gut, dass sich die mutmaßlich neue Regierung mit den Grünen zusammen auf dieses durchaus schlagkräftige Finanzpaket geeinigt hat“, sagte die Chefin der Wirtschaftsweisen unserer Redaktion. Der alte Bundestag hat am Dienstag mit den Stimmen von Union, SPD und Grünen beschlossen, die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben zu lockern. Zudem kann ein 500 Milliarden Euro schwerer Topf für Investitionen in die Infrastruktur und den Klimaschutz geschaffen werden. Dafür wird das Grundgesetz an mehreren Stellen geändert. Die Bundesländer müssen am Freitag im Bundesrat zustimmen.

    Monika Schnitzer: „Geld muss richtig eingesetzt werden“

    Schnitzer hält es für richtig, dass die Verteidigungsausgaben durch die Reform nicht gedeckelt sind: „Die Reform der Schuldenregel mit Blick auf die Verteidigungsausgaben ist das richtige Signal zum einen an unsere europäischen Partner und zum anderen an Trump und Putin, dass wir Willens sind, substanziell in die eigene Verteidigung zu investieren und die Ukraine massiv zu unterstützen“, sagt sie. „Das Geld muss nun richtig eingesetzt werden“, mahnt sie allerdings. „Mit der Kreditaufnahme alleine ist es nicht getan.“ So sollte die Beschaffung von Rüstungsgütern europaweit organisiert werden, um unabhängiger von US-amerikanischen Lieferanten zu werden.

    Ähnlich sei es in der Infrastruktur: „Hier ist die Bandbreite der möglichen Investitionsprojekte noch breiter“, warnt Schnitzer. „Umso wichtiger wird es sein, sicherzustellen, das Geld für produktivitätssteigernde Maßnahmen auszugeben.“ Sinnvoll seien Ausgaben für Bahn, Straßen, Brücken und den Breitbandausbau, in die Strom- und Energienetze sowie in Kitas, Schulen und Universitäten. Für den langfristigen Erfolg sei es entscheidend, dass in Technologien der Zukunft investiert wird, etwa in Rechenkapazitäten für künstliche Intelligenz. „Unser Ziel muss es sein, dass sich in fünf Jahren auch dank dieser Investitionen ein neuer Dax-Konzern entwickelt“, sagt Schnitzer im Vorfeld des ersten Schwäbischen Wirtschaftsgipfels der Augsburger Allgemeinen an diesem Mittwoch, bei dem rund 150 Entscheiderinnen und Entscheider über den Kurs der Wirtschaftsregion diskutieren.

    Umfrage: Großes Potential für Bayern in Tourismus, Dienstleistungen und Autoindustrie

    Wo könnten die größten Zukunftschancen der Konjunktur in Bayern liegen? In einer weiteren Civey-Umfrage für unsere Redaktion trauen die Befragten den Sektoren Tourismus und Dienstleistungen sowie Automobil- und Zulieferindustrie das größte Potenzial zu. Gerade in letzterem gab es zuletzt viele negative Meldungen in der Region – beispielsweise von Hirschvogel in Denklingen und Valeo in Wemding. 450.000 Stellen hängen in Bayern an der Automobilbranche. Rund ein Drittel der Befragten sieht die Zukunft der bayerischen Konjunktur zudem in den Bereichen Digitalisierung und IT sowie Luft- und Raumfahrttechnologie.

    Deutschland droht im dritten Jahr in Folge eine Rezession. Die noch immer hohen Energiepreise als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, die Konsumflaute und die Bürokratie hemmen das Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik.

    Diskutieren Sie mit
    1 Kommentar
    Wolfgang Boeldt

    Manchmal habe ich den Eindruck, daß viele, vielleicht sogar die meisten, glauben - Geld her und alles läuft. M.e. ein großer Irrtum. Für einen wirklichen Aufschwung sind einige Planungen vorab unabdingbar (sonst versandet der Geldsegen). Man nennt es Projektplanung mit z.B. folgenden Schritten: Was will ich in welchem Zeitrahmen tun? Habe ich die notwendigen Ressourcen zur Verfügung (Personal und Material) bzw. bekomme ich sie? Gibt es Risiken? Wie vermeide ich sie? => das ist natürlich nur ein kleiner Auszug. Und diese PlLanung ist sehr zeitintensiv und personalintensiv. Kann ich das stemmen?

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden