Startseite
Icon Pfeil nach unten
Specials Redaktion
Icon Pfeil nach unten

Umfrage: Mehrheit der Deutschen unzufrieden mit der Oppositionsarbeit der Union

Umfrage

Mehrheit der Deutschen unzufrieden mit der Oppositionsarbeit der Union

    • |
    Wird einer der beiden der nächste Kanzlerkandidat? CSU-Chef Markus Söder (links) und der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz unterhalten sich bei ihrem Besuch des Kernkraftwerk Isar 2.
    Wird einer der beiden der nächste Kanzlerkandidat? CSU-Chef Markus Söder (links) und der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz unterhalten sich bei ihrem Besuch des Kernkraftwerk Isar 2. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die Union muss auch ein Jahr nach der Bundestagswahl ihre Rolle in der Opposition finden. 61 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der Arbeit von CDU/CSU auf Bundesebene. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion. Rund jede und jeder Vierte stellt der Fraktion, die 16 Jahre lang die Kanzlerin stellte, ein gutes Zeugnis aus. Der Rest ist unentschieden.

    Vor dem CSU-Parteitag am Wochenende in Augsburg ist bei den Christsozialen der Unmut über die Ampelregierung groß. Ministerpräsident Markus Söder warnt regelmäßig vor Wohlstandsverlust und Stromausfällen im Winter. Bayern werde vom Bund benachteiligt, heißt es aus München. Sogar der Eckpunkteplan zur Cannabis-Legalisierung – ein Thema, bei dem selbst in der Bundesregierung seltene Einigkeit herrscht – erzürnte Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Aber reicht es, auf Berlin zu schimpfen, um in drei Jahren selbst wieder in Regierungsverantwortung zu sein? Und wer soll die Union dann in die Wahl führen?

    Kanzlerkandidat der Union? Merz punktet in der FDP, doch kein Kandidat überzeugt

    Neben den beiden Partei-Vorsitzenden, Söder und Friedrich Merz, werden auch die Namen Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, und Hendrik Wüst, NRW-Landeschef, immer wieder genannt. Immerhin konnten beide Wahlsiege in diesem Jahr verbuchen. So wirklich kann die Menschen in Deutschland aber keiner der genannten Männer überzeugen, wie eine weitere Civey-Umfrage zeigt. Darin spricht sich fast die Hälfte (47 Prozent) gegen die vier Kandidaten aus. Söder halten immerhin 17 Prozent der Deutschen für geeignet, um Kanzlerkandidat zu werden. Dahinter folgen Merz und Günther mit 15 beziehungsweise 13 Prozent. Hendrik Wüst trauen das nur acht Prozent der Befragten zu.

    Unter Anhängerinnen und Anhängern der Union hat übrigens Merz knapp die Nase vorn: 35 Prozent können sich ihn als Kanzlerkandidaten vorstellen, Söder immerhin 31 Prozent. Besonders auffällig ist, dass CDU-Chef Merz vor allem unter FDP-Wählerinnen und -Wählern punktet. 38 Prozent halten ihn aus dem Lager der Liberalen am ehesten für geeignet, Bayerns Ministerpräsident dagegen nur sieben Prozent. Dafür fällt Merz bei SPD- und Grün-Wählenden komplett durch. Sie sympathisieren eher mit Daniel Günther. Im Freistaat kann zwar ebenfalls knapp die Hälfte der Menschen keiner der Kandidaten überzeugen. Die Union in die nächste Bundestagswahl zu führen, trauen Söder aber immerhin 23 Prozent der Bayerinnen und Bayern zu.

    Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Deutschlands Bevölkerung gewichtet. Für die Frage „Welche dieser Unions-Politikerinnen oder -Politiker wäre Ihrer Meinung nach am ehesten als Kanzlerkandidatin oder Kanzlerkandidat geeignet?“ wurden im Zeitraum vom 24.10. bis 27.10.2022 die Antworten von 5005 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern berücksichtigt. Für die Frage „Wie zufrieden sind Sie bisher mit der CDU / CSU in der Opposition auf Bundesebene?“ wurden im Zeitraum vom 24.10. bis 27.10.2022 die Antworten von 5005 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden