Mahnen, beschwören und auch mal die mögliche Entwicklung der Pandemie vorrechnen: In der Corona-Krise kommuniziert Angela Merkel so intensiv wie lange nicht. Und das macht die Kanzlerin gut, geht es nach der Mehrheit der Deutschen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey für unsere Redaktion bescheinigen 61,8 Prozent der Befragten der CDU-Politikerin eine gute Kommunikation. Unzufrieden sind dagegen drei von zehn Deutschen.
Mehrheitlich Rückhalt erfährt Merkel über alle Altersklassen und über zahlreiche Parteigrenzen hinweg. Betrachtet man die im Bundestag vertretenen Parteien, zeigen sich lediglich die Anhänger von AfD und FDP unzufrieden mit der Kommunikation der Kanzlerin. Dies allerdings mit jeweils deutlicher Mehrheit: Knapp neun von zehn AfD-Wählern und sieben von zehn FDP-Sympathisanten sehen dies so. Anhänger von Union, Grünen und SPD stellen sich dagegen klar hinter die Kanzlerin. Die größte Zufriedenheit herrscht mit 83,5 Prozent unter Wählern von CDU und CSU.
Auch in Bayern, mit Ministerpräsident Markus Söder Heimat eines weiteren sehr präsenten Krisen-Kommunikators, erhält Angela Merkel gute Noten: 58 Prozent der Befragten erklären sich mit ihrer Kommunikation zufrieden, 33,5 Prozent sind unzufrieden.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Wie zufrieden sind Sie mit der Kommunikation der Bundeskanzlerin Merkel während der aktuellen Corona-Pandemie?" wurden im Zeitraum vom 29.10. bis 1.11.2020 die Antworten von 5016 Teilnehmern aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.