Noch steht nicht fest, mit welchem Kanzlerkandidaten die Union in den Bundestagswahlkampf startet. Die zwei wahrscheinlichsten Antworten darauf lauten nach der Entscheidung über den CDU-Vorsitz: Armin Laschet, neuer CDU-Chef, oder Markus Söder, CSU-Vorsitzender. Ob Laschet nach seinem Wahlsieg selbst den Anspruch auf die Kandidatur erhebt oder Bayerns Ministerpräsident Söder den Vortritt überlässt, soll im Frühjahr entschieden werden.
Mehrheit sieht gestiegene Chancen für Söder als Kanzlerkandidat
Wenn es nach den Menschen in Deutschland geht, haben sich durch Laschets Sieg die Chancen für Markus Söder, Kanzlerkandidat der Union zu werden, jedoch verbessert: Daran glauben 48,5 Prozent der Deutschen, also fast jeder Zweite, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion zeigt. Nur 18,4 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Rund jeder Vierte (24,9 Prozent) meint, dass sich Söders Chancen auf die Kanzlerkandidatur auch nach dem CDU-Parteitag nicht verändert haben. Der Rest der Befragten beantwortet die Frage mit "Weiß nicht".
Am größten schätzen Unionsanhänger die Chancen von Markus Söder als Anwärter auf die Kanzlerkandidatur ein. Unter ihnen sagt eine absolute Mehrheit (55,2 Prozent), dass sie sich durch den Wahlsieg Laschets verbessert hätten. Am geringsten überzeugt von Söders Aussicht auf den Posten als Spitzenkandidat der Union sind AfD-Wähler. Unter ihnen sehen nach dem CDU-Parteitag lediglich 37,6 Prozent bessere Chancen für Söder, zeitgleich beantwortet jeder Fünfte (21,0 Prozent) die Frage mit "Weiß nicht".
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Wie haben sich durch die Wahl von Armin Laschet zum CDU-Vorsitzenden die Chancen von Markus Söder verändert, Kanzlerkandidat der Union zu werden?" wurden im Zeitraum vom 16.1. bis 17.1.2021 die Antworten von 5052 Teilnehmern aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.
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