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Umfrage: Klare Mehrheit der Deutschen fordert Schulfach "Klimaschutz"

Umfrage

Klare Mehrheit der Deutschen fordert Schulfach "Klimaschutz"

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    Muss ein neues Schulfach "Klimaschutz" her? Eine klare Mehrheit der Deutschen würde das begrüßen.
    Muss ein neues Schulfach "Klimaschutz" her? Eine klare Mehrheit der Deutschen würde das begrüßen. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbol)

    Als erstes Land in Europa führt Italien ab dem nächsten Schuljahr „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ als Schulfach ab der 1. Klasse ein. Eine klare Mehrheit der Deutschen ist dafür, dass dieses Fach künftig auch auf deutschen Stundenplänen steht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion.

    52,1 Prozent der Befragten, also rund jeder Zweite, fänden es richtig, wenn ein verpflichtendes Schulfach „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ ab der 1. Klasse auch in Deutschland eingeführt wird. 34,8 Prozent, also rund jeder Dritte, lehnen den Vorschlag ab. Der Rest der Befragten ist unentschieden.

    Weniger Befürworter für Schulfach "Klimaschutz" in neuen Bundesländern

    Im Osten der Republik trifft die mögliche Einführung eines solchen Fachs auf weniger Zustimmung als im Westen. Während in den alten Bundesländern eine deutliche Mehrheit die Einführung des Schulfachs „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ fordert, hält sich die Zahl der Befürworter und der Gegner in den neuen Bundesländern ungefähr die Waage.

    Zum Klimawandel als Unterrichtsfach haben Anhänger der verschiedenen Parteien unterschiedliche Meinungen. Am stärksten lehnen Anhänger der AfD ein solches Schulfach ab, auch Wähler der FDP sind mehrheitlich gegen „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ auf dem Stundenplan deutscher Schüler. Anhänger der Unionsparteien sind gespaltener Meinung.

    Am stärksten befürworten Grünen-Anhänger ein verpflichtendes Schulfach ab der 1. Klasse, das sich mit dem Klimaschutz beschäftigt: Drei von vier Befragten fänden es richtig, das Fach hierzulande einzuführen.

    Deutsche Politiker wenig begeistert von Schulfach "Klimaschutz"

    Der italienische Bildungsminister Lorenzo Fioramonti von der Partei Fünf Sterne hatte vor wenigen Tagen angekündigt, dass Italien als erstes Land in Europa "Klimaschutz" als Schulpflichtfach einführe.

    Deutsche Politiker zeigten sich ob des Vorschlags bislang wenig begeistert. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek lehnte ein solches Fach nach dem Vorbild Italiens ab. „Es werden immer wieder Wünsche laut, neue Fächer einzuführen, generell sehe ich dies skeptisch“, sagte die CDU-Politikerin unserer Redaktion.

    Auch Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hält nichts davon. Er sagte in einem Interview mit unserer Redaktion: "Klimaschutz als eigenes Fach einzuführen, ist in Bayern absolut nicht notwendig."

    Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der Bevölkerung Deutschlands gewichtet. Für die Fragen wurden die Antworten von 5044 Teilnehmern aus Deutschland berücksichtigt. Gefragt wurde: „ Fänden Sie es eher richtig oder falsch, wenn ein verpflichtendes Schulfach 'Klimawandel und nachhaltige Entwicklung' ab der 1. Klasse eingeführt wird? ". Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent. Der Befragungszeitraum war vom 7. bis 8. November 2019.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

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