Mehr als zwei Euro für einen Liter Benzin - die Spritpreise in Deutschland sind so hoch wie noch nie. Zu hoch, findet offenbar eine große Mehrheit der Deutschen. 73 Prozent geben in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion an, dass der Staat die Bürgerinnen und Bürger aufgrund der hohen Benzinkosten entlasten sollte. Sechs von zehn Deutschen sehen das sogar "auf jeden Fall" so. Ein Fünftel der Befragten ist anderer Meinung, der Rest ist unentschlossen.
Zuletzt waren die Spritkosten in der Bundesrepublik stark angestiegen. Verantwortlich dafür ist vor allem der hohe Rohölpreis. Aber auch die zum Jahreswechsel eingeführte CO2-Abgabe lässt die Preise an der Zapfsäule steigen. Schon jetzt mache sich die Abgabe mit sieben Cent pro Liter Benzin bemerkbar. Im Jahr 2025 sollen es durchschnittlich sogar 16 Cent sein, sagte eine ADAC-Sprecherin kürzlich gegenüber unserer Redaktion. Unklar ist derzeit, ob die Preise bald wieder sinken oder sogar noch weiter steigen.
Entlastungen wegen hoher Spritpreise: Wählerinnen und Wähler der meisten Parteien dafür
Die Umfrage zeigt: In den unterschiedlichen politischen Lagern gibt es breiten Konsens darüber, dass der Staat die Bürgerinnen und Bürger entlasten sollte. Vor allem Wählerinnen und Wähler von AfD, Union und FDP sprechen sich für Erleichterungen aus. Etwas anders ist das Stimmungsbild hingegen im politischen Lager der Grünen: Dort nehmen laut Umfrage 42 Prozent die Regierung in die Pflicht. 46 Prozent plädieren wiederum gegen eine Entlastung von staatlicher Seite.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Deutschlands Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Sollte der Staat die Bürgerinnen und Bürger aufgrund hoher Spritpreise entlasten?" wurden im Zeitraum vom 19.10.2021 bis 20.10.2021 die Antworten von 5003 Teilnehmenden aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.
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