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Umfrage: Große Mehrheit will keine neuen Namen für Betriebe mit politisch inkorrekten Namen

Umfrage

Große Mehrheit will keine neuen Namen für Betriebe mit politisch inkorrekten Namen

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    Das Augsburger Hotel "Drei Mohren" benennt sich nach Kritik an seinem Namen um. Sollten sich andere Betriebe ein Beispiel daran nehmen?
    Das Augsburger Hotel "Drei Mohren" benennt sich nach Kritik an seinem Namen um. Sollten sich andere Betriebe ein Beispiel daran nehmen? Foto: Silvio Wyszengrad

    Das Hotel "Drei Mohren" in Augsburg hat sich nach anhaltender Kritik an seinem als rassistisch wahrgenommenen Namen dafür entschieden, sich in Maximilian's umzubenennen. Nun ist das Augsburger Hotel nicht der einzige Traditionsbetrieb, der einen Namen trägt, der heute nicht mehr politisch korrekt ist. Sollten diese Gaststätten, Restaurants und Hotels nun ihre Namen ändern? Eine deutliche Mehrheit der Deutschen sieht das nicht so, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion zeigt. 72,1 Prozent der Befragten sprechen sich gegen Namensänderungen aus, nur 18,1 Prozent dafür. Die restlichen 9,8 Prozent sind unentschieden.

    Drei Viertel der Bayern gegen die Umbenennung von Betrieben mit politisch inkorrekten Namen

    In Bayern sprechen sich tendenziell noch etwas mehr Menschen dafür aus, die alten Namen beizubehalten. Drei Viertel der Bayern sind gegen Umbenennungen, nur 15,5 Prozent dafür.

    Ein genauerer Blick auf die Umfrageergebnisse der insgesamt 5063 Befragten zeigt auffällige Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Jüngere sind tendenziell eher für Umbenennungen als Ältere. Allerdings überwiegt in allen Altersgruppen die Meinung, dass die Namen bleiben sollen. Auch in der jüngsten abgefragten Gruppe zwischen 18 und 29 Jahren sind mehr als 60 Prozent der Befragten gegen neue Namen.

    Als rassistisch wahrgenommene Namen: 97,6 Prozent der AfD-Anhänger gegen Umbenennungen

    Zwar sind die Anhänger aller abgefragten Parteien mehrheitlich gegen Umbenennungen, trotzdem lassen sich deutliche Unterschiede anhand der Parteilinien feststellen. Am knappsten ist das Umfrageergebnis bei Grünen-Wählern. In dieser Gruppe sprechen sich 47,2 Prozent der Befragten gegen Umbenennungen aus, 38,6 Prozent sind für neue, politisch korrekte Namen. Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei AfD-Anhängern: Gerade einmal eine verschwindend geringe Minderheit von 1,5 Prozent hält es für richtig, die als rassistisch wahrgenommenen Namen zu ersetzen. Eine überwältigende Mehrheit von 97,6 Prozent spricht sich dagegen aus.

    Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Ältere Gastronomie-Betriebe tragen zum Teil noch Namen, die als rassistisch wahrgenommen werden. Sollten solche Betriebe ihren Namen ändern?" wurden im Zeitraum vom 6. bis 10.8.2020 die Antworten von 5063 Teilnehmern aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

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