Nun sollen es die beiden Konkurrenten gemeinsam richten. Nach wochenlangem Machtkampf hat die CSU am Montag einen Kompromiss verkündet: Horst Seehofer soll auch nach dem anstehenden Parteitag CSU-Chef bleiben und die Partei möglicherweise in Berlin vertreten. Das Amt des Ministerpräsidenten allerdings muss der Ingolstädter an seinen schärfsten innerparteilichen Rivalen Markus Söder abgeben.
Damit ist Seehofer an einem Punkt angelangt, den er seit Jahren zu vermeiden versuchte: Er kann nicht mehr verhindern, dass der Mann, dem er einst "charakterliche Schwächen" und "zu viele Schmutzeleien" unterstellte, sein Nachfolger - und Partner in einer CSU-Doppelspitze - wird. Kann die Kombination Seehofer/Söder funktionieren? Werden die beiden gut zusammenarbeiten oder sich gegenseitig blockieren?
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Ziemlich beste Feinde - Seehofer und Söder in Zitaten
Horst Seehofer über Markus Söder:
"Manche Minister muss ich schon am Montagmorgen anrufen und sagen, es reicht jetzt für diese Woche. Und bei anderen muss ich am Wochenende anrufen und nachfragen, ob sie noch am Leben sind." (Spott über den Ehrgeiz Söders, 2009)
"Von Ehrgeiz zerfressen (...) charakterliche Schwächen (...) zu viele Schmutzeleien." (auf einer Journalisten-Weihnachtsfeier, Dezember 2012)
"Ich mache Fehler, Markus Söder macht Fehler. Ich geb' sie zu - manchmal. Markus Söder gibt sie zu - neuerdings." (beim CSU-Parteitag über den Streit mit Söder, November 2015)
Markus Söder über Horst Seehofer
"Der Horst hat ja mal gesagt, er hört 2018 auf, dann hat er gesagt, er traut sich auch mehr zu, und jetzt ist eine geheime SMS veröffentlicht worden, (...) da steht drin: Ich bleibe solange im Amt, bis der Berliner Flughafen eröffnet wird (...) Unsere Sorge ist nicht, wann er aufhört. Unsere Sorge ist, ob er überhaupt irgendwann aufhören sollte." (Kabarett-Auftritt beim Maibock-Anstich in München, April 2014)
"Ich habe immer die Wahl zwischen einer halben Stunde Spaß und einem halben Jahr Ärger." (mit Blick auf seine Rede zum Orden wider den tierischen Ernst und Seehofer, Juli 2015)
"Ich war schon vor der Wahl gegen Personaldebatten. Wir schaffen es nur gemeinsam, nicht einsam." (vor der CSU-Landtagsfraktion in Anwesenheit Seehofers, September 2017).
"Jetzt ist eine existenzielle Herausforderung, die kann man nur gemeinsam meistern." (im ZDF-Morgenmagazin zur Hoffnung auf einen gemeinsamen Weg mit Seehofer, November 2017) Quelle: dpa