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Landespolitik: Grüne hätten gerne CDU in Bayern

Landespolitik

Grüne hätten gerne CDU in Bayern

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    "Die CSU läuft im AfD-Gewand herum": Grünen-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann.
    "Die CSU läuft im AfD-Gewand herum": Grünen-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann. Foto: Alexander Kaya (Archiv)

    Jahrelang hat sich Ludwig Hartmann für eine schwarz-grüne Koalition in Bayern starkgemacht – und musste sich in der eigenen Partei dafür schon einiges anhören. Doch wegen des harten Kurses der CSU in der Asylpolitik hat der Grünen-Fraktionschef und -Spitzenkandidat einer Koalition eine klare Absage erteilt: „Solange die CSU im AfD-Gewand herumläuft, ist eine Zusammenarbeit unvorstellbar“, sagt Hartmann.

    Einer Kooperation mit einem CDU-Landesverband könnte der Spitzen-Grüne schon mehr abgewinnen. Seit die Unionsparteien derart über die Asylpolitik streiten, ist eine Spaltung denkbar. „Mit der CDU hätten wir sicher weniger Schwierigkeiten“, sagt Ludwig Hartmann unserer Redaktion. Denn die CDU würde ja in Bayern antreten, weil sie den Kurs der CSU nicht mehr mitträgt. Die CSU fahre zurzeit einen „anti-europäischen Kurs“, sagt Hartmann. Und in der Asylpolitik habe Ministerpräsident Markus Söder „das demokratische Spektrum extrem weit nach rechts ausgedehnt“.

    Exklusiv-Umfrage: Bayern-CDU würde Grünen schaden

    Das Problem: Wenn die CDU in Bayern anträte, würde das den Grünen auch wehtun. Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Zeitung und Spiegel Online würde eine Bayern-CDU vor allem der Opposition im Freistaat schaden.

    Rund ein Drittel der Grünen-Anhänger gibt an, sie würden sehr wahrscheinlich für eine CDU stimmen. Unter FDP-Wählern gibt es in unserem „Bayern-Monitor“ eine ganz ähnliche Tendenz. Bei der SPD sagt rund ein Viertel der Anhänger, dass sie sehr wahrscheinlich im Falle eines Antretens die CDU wählen würden.

    Hartmann sieht Grüne als CSU-Alternative

    Ludwig Hartmann interpretiert diese große Schnittmenge mit Unionswählern so: „Wir Grüne sind seit langem eine Alternative für enttäuschte CSU-Wähler.“ Seine Partei gehe „bayerische Probleme“ an und sei im Gegensatz zur CSU „klar pro-europäisch“. Was es letztlich bedeuten würde, wenn die CDU nach Bayern käme, ist in Hartmanns Augen „Kaffeesatzleserei“ und hänge stark vom Wahlprogramm ab. „Angst habe ich weder vor der CSU noch vor der CDU“, betont Hartmann.

    Die CSU gibt sich bei diesem Thema zugeknöpft, obwohl die Schwesterpartei laut unserer Umfrage weniger unter einer Bayern-CDU leiden würde als die Oppositionsparteien. Generalsekretär Markus Blume lässt ausrichten, dass er das nicht kommentieren werde.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier .

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