Die Coronavirus-Krise beschert der CSU in Bayern ein neues Umfragehoch und rückt sie wieder in die Nähe der absoluten Mehrheit. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion kommt die bayerische Regierungspartei auf 44,1 Prozent.
Die CSU rückt damit erstmals in der Amtszeit von Ministerpräsident Markus Söder in die Nähe einer möglichen absoluten Mehrheit, welche die Partei bei der Landtagswahl im Oktober 2018 mit 37,2 Prozent klar eingebüßt hatte.
Bei den Frauen hat Söders Partei die absolute Mehrheit
In der Civey-Umfrage kommen die Grünen auf 19,6 Prozent, die SPD auf 9,3, die AfD auf 8,6 und die Freien Wähler auf 8,1 Prozent. Die vier Parteien lägen damit zusammen nur noch eineinhalb Prozentpunkte vor der CSU. FDP und Linke würde mit jeweils drei Prozent den Einzug in den Landtag verpassen. In der weiblichen bayerischen Wählerschaft liegt die CSU mit 47,7 Prozent mit absoluter Mehrheit vor den anderen im Landtag vertretenen Parteien.
Die Grünen würden sich im Vergleich zur Landtagswahl (17,6 Prozent) leicht verbessern, Freie Wähler (11,6), AfD (10,2) und FDP (5,1) müssten klare Verluste hinnehmen. Die SPD könnte ihr damaliges Ergebnis von 9,7 Prozent knapp halten, wäre aber nun drittstärkste Kraft im Landtag.
CSU-Anhänger voll zufrieden mit Corona-Politik
Die gestiegene Zustimmung zur CSU dürfte vor allem auf das Krisenmanagement von Ministerpräsident Söder in der Coronavirus-Epidemie zurückzuführen sein: Auf die Frage "Halten Sie die in Bayern geltenden Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie aktuell für angemessen?" antworten 96,3 Prozent der CSU-Anhänger mit Ja.
Auch 86,3 Prozent der Grünen-Anhänger und 92,8 Prozent der SPD-Wähler unterstützen den Kurs der bayerischen Staatsregierung, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen.
Bei der Kommunalwahl gab es ein historisches Tief
Die CSU hatte bei den zurückliegenden Kommunalwahlen in Bayern noch am 15. März mit landesweit 34,5 Prozent ihr schlechtes Ergebnis seit 68 Jahren eingefahren. Doch auch auf Bundesebene hatte die Union in Umfragen um bis zu acht Prozent zugelegt. So sah das Meinungsforschungsinstitut Forsa CDU und CSU vergangene Woche bei 37 Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl gewesen wäre. Mitte März lag die Union dort noch bei 29 Prozent.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Bayerns Bevölkerung gewichtet. Für die Frage wurden im Zeitraum vom 15.3.20 bis 5.4.20 die Antworten von 4535 Teilnehmern aus Bayern berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.
Das ist unser Bayern-Monitor
Wir möchten wissen, wie Bayern tickt. In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey untersuchen wir in Umfragen, wie die Menschen im Freistaat über bestimmte Themen denken.
Was es mit unserem Bayern-Monitor auf sich hat, warum wir das Ganze machen und wie die Civey-Umfragen funktionieren, erklären wir Ihnen an dieser Stelle. Alle Informationen auf einen Blick finden Sie hier.
Zu den Fragen des Bayern-Monitors gelangen Sie auch hier:
Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl in Bayern wäre?
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit von Ministerpräsident Söder?
Welches dieser Themen ist Ihnen gegenwärtig besonders wichtig?
- Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl in Bayern wäre?
- Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit von Ministerpräsident Söder?
- Welches dieser Themen ist Ihnen gegenwärtig besonders wichtig?
- Wie sicher fühlen Sie sich in Bayern?
Alle Entwicklungen in der Corona-Krise finden Sie immer auch hier in unserem Live-Blog.
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.