Die Vorwürfe von Mesut Özil verfangen nicht: Die Deutschen sehen in der Kritik an dem Ex-Fußballnationalspieler mit türkischen Wurzeln keinen rassistisch motivierten Hintergrund. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, die unserer Redaktion vorliegt, sagen zwei Drittel (66,6 Prozent), dass die Kritik an Özil nicht rassistisch motiviert ist. Weniger als ein Drittel (28,7) glaubt auch an einen rassistischen Hintergrund. Nur etwa fünf Prozent (4,7) sind unentschieden.
Besonders groß ist die Gruppe derer, die "auf keinen Fall" rassistische Motive sieht. 42 Prozent aller Befragten teilen diese Ansicht, so das Ergebnis der Umfrage.
Bei den Wählern verschiedener Parteien zeigen sich deutliche Unterschiede. Wähler der AfD (87,9), FDP (76,3) und CDU/CSU (74,3) sehen keine rassistischen Motive. Wähler von SPD, Grünen und Linken sind in der Frage unentschieden.
Das Meinungsforschungsinstituts Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der Bevölkerung gewichtet. Für diese Frage wurden die Antworten von 5080 Teilnehmern aus Deutschland berücksichtigt. Der Befragungszeitraum war vom 23. bis 25. Juli. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.