Die CSU erlebt einen Absturz wie seit Jahren nicht: Wäre am Sonntag Landtagswahl, würden nur 41,6 Prozent der Bayern ihr Kreuz bei der Partei von Ministerpräsident Markus Söder setzen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, mit der unsere Redaktion kontinuierlich die politische Stimmung im Freistaat untersucht.
Demnach würden die Christsozialen erstmals seit rund einem Jahr die absolute Mehrheit verlieren. Mitten in der Maskenaffäre um Georg Nüßlein, der durch Masken-Deals rund 660.000 Euro Provision kassiert haben soll, büßt die CSU im Vergleich zu unserer letzten Auswertung vor einem Monat knapp fünf Prozentpunkte ein. Einen größeren Einbruch erlebten die Christsozialen zuletzt im Oktober 2017.
Zufriedenheit mit der Arbeit von Ministerpräsident Markus Söder sinkt
Einen klaren Gewinner unter den anderen Parteien gibt es nicht. Vom Einbruch der CSU (minus 4,5 Prozent) profitiert am ehesten die SPD. Sie steht aktuell bei 10,2 Prozent und konnte damit im Vergleich zum Februar um 1,5 Prozentpunkte zulegen. Zweitstärkste Kraft in Bayern blieben die Grünen, die auf 19,5 Prozent (plus 0,3 Prozent) kämen. Die AfD könnte 8,1 Prozent (plus 1,3 Prozent) auf sich vereinen, die Freien Wähler 7,7 Prozent (plus 0,6 Prozent). Nach derzeitigem Stand würden sowohl die FDP (4,9 Prozent, plus 0,7) als auch die Linke (3,0 Prozent, plus 0,2) den Einzug in den Landtag wohl verpassen.
Nicht nur für die CSU geht es bergab, sondern auch für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Erstmals seit Sommer 2019 sind im Freistaat mehr Menschen mit seiner Arbeit unzufrieden (46,5 Prozent) als zufrieden (43,8 Prozent). Rund jeder zehnte Befragte ist unentschieden. Zum Vergleich: Mitte April 2020, zu Beginn der Corona-Hochphase, kam der Ministerpräsident auf Zustimmungswerte von 71,1 Prozent.
2018 waren zuletzt mehr Menschen in Bayern mit der Arbeit Söders unzufrieden
Der Anteil derer, die unzufrieden mit der Arbeit des CSU-Chefs sind, war zuletzt im November 2018 höher. Vor allem seit Mitte Januar dieses Jahres ist Markus Söder konstant in der Gunst der Bayern gesunken. Auf ähnliche Zustimmungswerte kam er zuletzt im Oktober 2019.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Bayerns Bevölkerung gewichtet. Für die erste Frage wurden im Zeitraum vom 12.2.21 bis 12.3.21 die Antworten von 4517 Teilnehmern aus Bayern berücksichtigt, für die zweite Frage im selben Zeitraum die Antworten von 5050 Teilnehmern aus Bayern. Der statistische Fehler liegt jeweils bei 2,5 Prozent.
Das ist unser Bayern-Monitor
Wir möchten wissen, wie Bayern tickt. In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey untersuchen wir in Umfragen, wie die Menschen im Freistaat über bestimmte Themen denken.
Was es mit unserem Bayern-Monitor auf sich hat, warum wir das Ganze machen und wie die Civey-Umfragen funktionieren, erklären wir Ihnen an dieser Stelle. Alle Informationen auf einen Blick finden Sie hier.
Zu den Fragen des Bayern-Monitors gelangen Sie auch hier:
Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl in Bayern wäre?
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit von Ministerpräsident Söder?
Welches dieser Themen ist Ihnen gegenwärtig besonders wichtig?
- Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl in Bayern wäre?
- Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit von Ministerpräsident Söder?
- Welches dieser Themen ist Ihnen gegenwärtig besonders wichtig?
- Wie sicher fühlen Sie sich in Bayern?
Hinweis zu den Umfragen des Bayern-Monitors: Da wir mit unserem Bayern-Monitor die Stimmung in Bayern langfristig betrachten, laufen unsere Umfragen weiter. Es ist also möglich, dass sich die Umfrageergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt von den im Text thematisierten Ergebnissen unterscheiden.