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Nationalmannschaft: Kein Spieler bei PK: DFB verstößt mit Entscheidung gegen FIFA-Regeln

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Kein Spieler bei PK: DFB verstößt mit Entscheidung gegen FIFA-Regeln

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    Bereitet das DFB-Team auf die wichtige Partie gegen Spanien vor: Bundestrainer Hansi Flick. Nun wird er alleine auf der Pressekonferenz Rede und Antwort stehen, ohne seine Mannschaft.
    Bereitet das DFB-Team auf die wichtige Partie gegen Spanien vor: Bundestrainer Hansi Flick. Nun wird er alleine auf der Pressekonferenz Rede und Antwort stehen, ohne seine Mannschaft. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Es ist kein Novum in der jüngsten deutschen Fußball-Sportgeschichte, dass die Teilnahme an der Pressekonferenz in einzelnen Fällen mitunter nicht so ernst genommen wird. Am kommenden Sonntag steht das richtungsweisende WM-Gruppenspiel gegen Spanien an. Bundestrainer Hansi Flick begründet den offensichtlichen Verstoß gegen die FIFA-Regularien mit der Fokussierung aufs Sportliche. Bereits 2010 schwänzte der damalige

    Löw schickte beim Turnier in Südafrika bei der Medienrunde vor dem WM-Achtelfinale gegen England (4:1) Torwarttrainer Andreas Köpke vor. Damals begründete der DFB dieses Vorgehen durch die kurzfristige Verlegung des Abschlusstrainings in ein anderes Stadion. Löw hätte die Einheit nicht bis zum Ende verfolgen können, um rechtzeitig bei der Pressekonferenz zu sein. Eine FIFA-Strafe zog das Verhalten damals entgegen der festgesetzten Regel allerdings nicht nach sich.

    Vorbereitungsabend für entscheidendes WM-Gruppenspiel gegen Spanien geht laut Flick vor

    Immerhin geht Flick etwas anders vor, als vor zwölf Jahren noch Löw, der sich damals offensichtlich vor den Fragen drückte. "Wir wollten keinem Spieler zumuten, hier so lange herzufahren, es sind insgesamt fast drei Stunden. Morgen ist ein ganz wichtiges Spiel für uns, da habe ich gesagt: Ich mache es alleine", sagte Flick auf der Pressekonferenz am Samstag im internationalen Medienzentrum in Doha: "Die Spieler sollen sich in dieser wichtigen Phase auf das Training vorbereiten, das wir heute Abend noch haben." Das Abschlusstraining der DFB-Auswahl ist in Al-Shamal unweit des Teamhotels angesetzt.

    Deshalb saß Flick einen Tag vor dem richtungsweisenden zweiten WM-Gruppenspiel am Sonntag, das um 20.00 Uhr unserer Zeit im ZDF und bei MagentaITV übertragen wird, gegen Spanien allein auf dem Podium der Pressekonferenz. Das könnte Konsequenzen haben: Eine Geldstrafe seitens des Weltverbandes FIFA ist möglich, laut

    Verpflichtung zur Pressekonferenz in Turnierordnung festgehalten

    Diese FIFA-Regularien sind fest verankert in der entsprechenden Ordnung: Die Regel über die Teilnahme an der Pressekonferenz am Vortag des Spiels ist in Artikel 44 der Turnierordnung festgehalten. Sie wurde den antretenden Mannschaften in einem Rundschreiben nochmals im Detail übermittelt, wie die FIFA am Samstag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

    Die DFB-Auswahl beim Training in Al-Shamal. Ihr deutsches Teamquartier und Trainingsgelände liegt mehrere Stunden vom Medienzentrum entfernt.
    Die DFB-Auswahl beim Training in Al-Shamal. Ihr deutsches Teamquartier und Trainingsgelände liegt mehrere Stunden vom Medienzentrum entfernt. Foto: Christian Charisius, dpa

    Für das Fernbleiben könnten auch zeitlich-logistische Gründe eine Rolle spielen. In Katar hatte der DFB gehofft, die Abschluss-Pressekonferenz in seinem Medienzentrum in Al-Shamal unweit des Teamhotels abhalten zu können. Die FIFA veranstaltet alle finalen Medienrunden aber in Doha und beharrte nun auf ein Erscheinen der

    Medienzentrum weit vom Teamquartier entfernt

    Das Medienzentrum in der Hauptstadt, das für die Pressekonferenzen vorgesehen ist, liegt mehr als 100 Kilometer vom deutschen Teamquartier und Trainingsgelände ganz im Norden Katars entfernt. Die Erwartungen an den erfolgreichen Ausgang des WM-Gruppenspiels sind hoch: Bei einer Niederlage gegen Spanien am Sonntag droht Deutschland das Aus nach der Vorrunde.

    Die Entscheidung, nicht an der Pressekonferenz teilzunehmen, galt dabei nicht für zurückliegende Spiele der deutschen Mannschaft bei der WM. An der Pressekonferenz vor dem WM-Auftakt gegen Japan (1:2) hatte am Dienstag neben Flick noch Joshua Kimmich als Spieler teilgenommen. Da die Partie aber in Doha stattfand, war der gesamte DFB-Tross bereits einen Tag zuvor in die Hauptstadt gereist. Diesmal wird die Nationalmannschaft erst am Spieltag zum etwa 70 Kilometer vom WM-Quartier entfernten Al-Bait Stadion in Al-Chaur fahren.

    Offene Kritik und viel Konfliktpotenzial hatte sich bereits vor dem Start der WM abgezeichnet. Die bisherige Handhabung während der WM bestätigt die vorab geäußerten Vermutungen, etwa zum Verbot von Symbolen, welche die LGBTQ-Bewegung unterstützen oder allgemein für freie Liebe stehen. Zum Wochenanfang hatte das FIFA-Verbot der One Love-Kapitänsbinde, die Kapitän Manuel Neuer bei der WM nicht tragen darf, für einen großen Konflikt zwischen DFB und Weltverband gesorgt. (dpa)

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