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Fußball-EM 2021: Outing von homosexuellen Fußballern? Meunier gibt einen Rat

Fußball-EM 2021

Outing von homosexuellen Fußballern? Meunier gibt einen Rat

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    Belgien setzte sich dank Toren von Thomas Meunier (l) und Romelu Lukaku gegen Russland durch.
    Belgien setzte sich dank Toren von Thomas Meunier (l) und Romelu Lukaku gegen Russland durch. Foto: Igor Russak/dpa

    Er spricht von mittelalterlichen Denkweisen, von Anschauungen, die nicht weit genug entwickelt sind. Und er spricht über Mitspieler. Thomas Meunier beackert in der belgischen Nationalmannschaft die Außenbahn und hat sich im Nachgang der Uefa-Entscheidung, das Münchner Stadion nicht in Regenbogenfarben aufleuchten zu lassen, dazu geäußert. Und einen bemerkenswerten Rat erteilt.

    Thomas Meunier über Homosexualität im Fußball: "Man muss mehr tun"

    Denn während der Pressekonferenz verurteilt der Rechtsverteidiger nicht nur das Vorgehen der Uefa. Deren Präsident Aleksander Ceferin hat bereits einige Kampagnen gegen Homophobie und Rassismus ins Leben gerufen, nach Meuniers Ansicht ist das aber noch viel zu wenig. "Es hilft nicht, eine Karte mit der Aufschrift No to racism hochzuhalten", erklärt der Dortmunder, man müsse schon mehr tun, um etwas zu ändern.

    Dann kommt Meunier zu seiner Empfehlung. Er finde es mutig, wenn Spieler sich outen würden, keine Frage. Er selbst sei dafür, die Menschen zu akzeptieren, wie sie sind, "wir befinden uns im 21. Jahrhundert". Dennoch würde der 29-Jährige seinen Kollegen davon abraten, sich während ihrer aktiven Karriere zu ihrer Homosexualität zu bekennen. "Ich kenne Kollegen, die den Umgang mit homosexuellen Spielern ablehnen würden", sagt Meunier. "Die Menschen sind eben dumm."

    Thomas Meunier über Homosexualität im Fußball: "Profis sollten sich nicht outen"

    Eine Aussage, die Fragen aufwirft: Wie weit sind wir tatsächlich in Sachen Toleranz? Oft kam das Argument, dass viele Anfeindungen aus den Reihen von "Fans" kommen könnten, nun benennt Meunier konkret auch Fußballer selbst als Übeltäter. Philipp Lahm hatte für derlei Aussagen in seinem Buch Das Spiel: Die Welt des Fußballs Kritik geerntet. Lahm warnt alle homosexuellen Profis davor, sich zu outen - jedenfalls solange sie noch aktiv sind.

    Derzeit seien "die Chancen gering, so einen Versuch in der Bundesliga zu wagen und halbwegs unbeschadet davonzukommen", schreibt der ehemalige DFB-Kapitän. Denn sowohl im Fußball als auch im Umfeld würde es vermutlich an Akzeptanz fehlen - sogar im eigenen Team und bei den Fans, erst recht bei den Gegnern. Der Vorwurf damals: Lahm hätte sich auch solidarisieren können. Meunier machte beides.

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