Das Thema Nummer eins im Jahr 2024 in Bobingen war die Windkraft. Es gab und gibt viele Diskussionen. Während sich die Burgwaldener Bürgerinnen und Bürger gegen die Pläne wehren, gibt es in Bobingen viele, die dem Thema positiv gegenüberstehen. Im Sommer kam Bobingen beim Hochwasser relativ glimpflich davon. Das galt aber nicht für den Ortsteil Waldberg. Und schließlich wurde der Personalmangel im Bobinger Rathaus offen sichtbar.
Waldberg hat unter dem Hochwasser gelitten
Für einen Schock sorgte das Hochwasser im Juni. Während Bobingen selbst relativ glimpflich davon kam, sah es in Waldberg schlimmer aus. Dort war die Schwarzach über die Ufer getreten und hatte zu weitläufigen Überschwemmungen geführt. Die Behebung der Schäden sollte noch lange dauern. Eine beschädigte Brücke ist bislang nicht repariert. In Burgwalden sorgte ein Dammbruch für Hochwasser im Anhauser Tal. Feuerwehren und Rettungskräfte waren rund um die Uhr im Einsatz und versuchten, das Schlimmste abzuwenden. Am Ende des Jahres verlieh die Stadt Bobingen ihren mit 1500 Euro dotierten Sozialpreis an die Vertreter der ehrenamtlichen Helfer von Feuerwehren, Wasserwacht, Polizei und BRK.
Zehn Windräder sollen gebaut werden
Ein Dauerthema im Jahr 2024 war die Windkraft. Zum Jahresbeginn war vom Stadtrat der Flächennutzungsplan für ein Gebiet im Westen Burgwaldens abgesegnet worden. Zeitgleich wurde bekannt, dass der Besitzer der Wälder um Burgwalden, Erbgraf Fugger, dort den Bau von zehn Windrädern plant. Das wollten sich die Burgwaldener Bürgerinnen und Bürger nicht gefallen lassen. Sie fürchten eine Verschandelung ihrer Umwelt und argumentieren, dass der Naturpark Westliche Wälder kein geeigneter Standort für Windkraftanlagen sei. Demgegenüber sind in der Stadt Bobingen zustimmende Meinungen zum Thema Windkraft zu hören. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung zur Windkraft gab es positive Reaktionen. Viele hoffen auf Möglichkeiten, innerhalb einer Bürgerbeteiligung von den Anlagen zu profitieren. Die Gegner kritisierten, dass es keine Möglichkeit gab, während der Veranstaltung ihre Bedenken vorzubringen.
Unbezahlte Schulessen offenbaren Personalmangel in Bobingen
Nicht mehr zu übersehen war in diesem Jahr der Personalmangel im Rathaus. Immer wieder kam während der Sitzungen des Stadtrates zur Sprache, dass die Verwaltung erheblich mit der zu dünnen Personaldecke zu kämpfen habe. Offensichtlich wurde das Problem, als der Rechnungsprüfungsausschuss erkannte, dass in Bobingen rund 12.500 Schulessen nicht bezahlt worden waren. Dass dies solange unbemerkt geblieben war, sei dem Personalmangel geschuldet, hieß es damals aus der Stadtkämmerei. Wegen Krankheit musste dann das Bobinger Sozialamt geschlossen werden. „Das Sozialamt ist vorübergehend nicht erreichbar. In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an ihren Leistungsträger.“ So stand es auf der Internetseite der Stadt Bobingen. In Folge mussten die Bobingerinnen und Bobinger längere Wartezeiten und Verzögerungen bei der Bearbeitung ihrer Anliegen in Kauf nehmen.
Eine schlimme Nachricht gab es bereits im Februar. Bei einem Zimmerbrand im Süden Bobingens kam ein 65-jähriger Mann ums Leben. Zwar hatte die Bobinger Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle, für den Mann kam aber jede Hilfe zu spät. Die Feuerwehr war schnell vor Ort. Das ist in Bobingen nicht immer so. Die Einsatzkräfte haben Probleme, alle Einsatzorte in der vorgegebenen Zeit zu erreichen. Das liegt hauptsächlich an den verkehrstechnischen Gegebenheiten. Diese sind immer wieder diskutiert worden. Auch Bobinger Bürgerinnen und Bürger äußern sich anhaltend unzufrieden über die Verkehrslage. Vor allem die Neuregelungen bei den Radwegen und veränderte Parkregelungen sorgen ständig für Kritik.
Bobingen wird Burger-Stadt
Es gab auch gute Nachrichten im Jahr 2024. Die Freunde von Hamburgern und Pommes freuten sich über die Neueröffnung eines Burger-King-Restaurants in der Königsbrunner Straße. Endlich wurde auch Bobingen zur Burgerstadt. Rund um das neue Restaurant entsteht derzeit ein komplettes Fachmarktzentrum. Bereits Mitte des Jahres wurde der neue und größere Drogeriemarkt Müller eingeweiht. Am Jahresende eröffnete die neu gebaute Lidl-Filiale ihre Türen. Weitere neue Geschäfte sollen im kommenden Jahr folgen. „Bewegt“ im wahrsten Sinne des Wortes hat die Bobingerinnen und Bobinger auch der Blaulichttag auf dem Gelände des Feuerwehrhauses. Tausende kamen, um sich über die Blaulichtorganisationen zu informieren und konnten Vorführungen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten zusehen. Auch einen interntionalen Erfolg gab es zu verzeichnen. Die Bobinger Astrofotografin Sophie Paulin gewann mit ihren Fotos von astronomischen Objekten den zweiten Platz beim „Oscar der Himmelsfotografen“, dem Wettbewerb „Astronomy Photographer of the Year“, in England.
Zu Jahresbeginn war die „große“ Politik Thema in Bobingen. Im Winter des vergangenen Jahres sorgten die Bauern mit Traktorkorsos und Mahnwachen für Aufsehen. Grund waren die Pläne der Regierung, die Subventionen beim Agrardiesel und die Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung. Auch in Bobingen brannten die Mahnfeuer der Landwirtinnen und Landwirte. Am Ende wurden die Regelungen zurückgenommen.
Wasser und Schimmel in der Kindertagesstätte
Für Aufregung sorgte nach den Sommerferien eine schlechte Nachricht aus einem der Bobinger Kindergärten: Das neu gebaute Gebäude der evangelischen Kindertagesstätte in der Point musste wegen eines Wasserschadens und des daraus resultierenden Schimmelbefalls schließen. Doch Kindergartenbetreiber und Stadt reagierten schnell und konnten eine Alternative anbieten. Der Kindergarten wurde kurzfristig in der Alten Mädchenschule im Bobinger Zentrum untergebracht. Wann das Gebäude im Bobinger Norden, das erst vor kurzem für rund sechs Millionen Euro gebaut worden war, wieder zur Verfügung steht, ist noch nicht bekannt.
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