Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Wiederaufbau nach 182 Jahren: Neuer Turm für Schloss Mickhausen

Mickhausen

Ein erhebender Moment

    • |
    • |
    Mit viel Fingerspitzengefühl wurde der neue Turm auf das Hauptportal des Mickhauser Schlosses gesetzt.
    Mit viel Fingerspitzengefühl wurde der neue Turm auf das Hauptportal des Mickhauser Schlosses gesetzt. Foto: Marcus Merk

    Es war ein besonderer Augenblick, den sich viele nicht entgehen lassen wollten: Rund 200 Menschen verfolgten am Mittwochmorgen, wie ein großer Kran den neuen Turm auf das Schloss Mickhausen hob.

    Kunstvoll geschwungene Turmzwiebel

    Vor 182 Jahren wurde der letzte Turm über dem Hauptportal abgebaut. Er war wohl baufällig geworden. Die neue Stahl-Holz-Konstruktion sollte die nächsten 180 Jahre überstehen. Sie ist vollständig mit Kupfer verkleidet. Den Abschluss bildet eine kunstvoll geschwungene Turmzwiebel mit Wetterfahne. Bis der Kranführer mit viel Fingerspitzengefühl die Konstruktion in die Aussparung im Dach hievte, vergingen einige Minuten.

    Die Stahl-Holz-Konstruktion ist rundum mit Kupfer verkleidet.
    Die Stahl-Holz-Konstruktion ist rundum mit Kupfer verkleidet. Foto: Marcus Merk

    Zuvor hatte der Pfarrer Andreas Schmid um den Segen für den Turm und das Schloss und dessen Schönheit gebeten. Wolfgang Knabe, der Vorsitzende der Hermann-Messerschmidt-Kulturerbe-Stiftung, die seit mehreren Jahren das Schloss saniert, erinnerte an die Bauzeit: Seit neun Jahren laufe das Projekt, das er und seine Frau Edith ehrenamtlich vorantreiben. Sie stehen beim verstorbenen Stifter und Mäzen Hermann Messerschmidt im Wort. Er hatte sich eine Belebung des alten Gemäuers mit Kultur gewünscht und dafür einen Teil seines Vermögens in die Stiftung gesteckt. Welches Ausmaß die Sanierung angenommen hat, verdeutlichte Knabe: Er und seine Frau seien Tag und Nacht für das Schloss unterwegs. In den vergangenen Jahren hätten sie viele Urlaube sausen lassen. Im Büro stünden mittlerweile 600 Aktenordner zum Schloss. Verbaut wurden bislang rund 10,5 Millionen Euro.

    Zuletzt hatte das Schloss vor 182 Jahren einen Turm. Der war damals baufällig geworden und wurde deshalb abgebaut.
    Zuletzt hatte das Schloss vor 182 Jahren einen Turm. Der war damals baufällig geworden und wurde deshalb abgebaut. Foto: Marcus Merk

    Knabe dankte nicht nur allen Helfern, sondern drückte auch seine Dankbarkeit dafür aus, dass es keinen einzigen Unfall während der Sanierung gegeben hatte. Die vergangenen Jahre hätten einen oft nicht einfachen Weg bedeutet. Der Turm sei zugleich ein Schlussstein - mit ihm ist die Sanierung beendet. Die Interessierten konnten sich anschließend in der Orangerie über das Millionenprojekt auf mehreren Schautafeln erkundigen. Stiftungsvorsitzender Knabe übte Kritik an der fehlenden Unterstützung durch die Gemeinde mit Bürgermeister Mirko Kujath und deutete an, wie es mit dem Schloss weitergehen könnte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden