Eine aufwändig selbst gefräste Uhr überreichte der Wehringer Zerspanungsmechaniker Tobias Rohrer Bundeskanzler Olaf Scholz beim Empfang der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft im Bundeskanzleramt. Der 20-Jährige gewann bei den World Skills, der WM der Berufe, eine Exzellenzmedaille in der Disziplin „CNC-Fräsen“.
Dass Rohrer gemeinsam mit seinem Team der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft ins Bundeskanzleramt eingeladen wurde, empfand er als echte Wertschätzung: „Man merkt, dass von ganz oben aus unserem Land die Unterstützung da ist. Die interessieren sich wirklich für junge Fachkräfte und die, die eine duale Ausbildungen gemacht haben.“ Für die Uhr, die der Wehringer dem Kanzler überreichte, habe er zwei Tage gearbeitet. Der Zerspanungsmechaniker arbeitet bei MAN Energy Solutions. Seine Firma habe ihn zur Teilnahme in der Berufe-Nationalmannschaft motiviert, berichtet er: „Die sind auf mich zugekommen und meinten, dass ich das, was ich mache, recht gut mache.“ Erst habe er bei der deutschen Meisterschaft teilgenommen, gewann dort den Meistertitel in seiner Kategorie und qualifizierte sich so für die Weltmeisterschaft in Frankreich.
Rohrer erreichte über 700 Punkte und gewann die Exzellenzmedaille
In Lyon musste der 20-Jährige drei Prüfungen absolvieren. „Die Rohteile, aus denen wir gefräst haben, hatten 150 auf 100 auf 50 Millimeter“, erinnert ers sich. Das ist in etwa die Größe eines Tafelschwamms. Das erste Bauteil war das Flugzeug Concorde, das zweite ein Formel-1-Rennwagen in zwei Stücken und das dritte ein Teil der Chinesischen Mauer. Bewertet wurde die Leistung nach drei Faktoren. Das wichtigste Kriterium war die Vermessung mit einer Koordinatenmessmaschine. Dabei wird untersucht, ob sich die Maße des Modells im festgelegten Toleranzbereich befinden. Aber auch die Optik und die Oberflächengüte flossen in die Bewertung ein. Für seine Arbeit erhielt Rohrer die Exzellenzmedaille. „Die bekommt man, wenn man mindestens 700 von 800 möglichen Punkten erreicht hat“, erklärt er.
Deutschland erzielte mit 44 Teilnehmenden in 39 Disziplinen den neunten Platz im internationalen Medaillenspiegel. Das Team gewann eine Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen sowie 22 Exzellenzmedaillen. Teil der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft zu werden, sei eine tolle Erfahrung gewesen: „Das bringt einen persönlich und fachlich extrem viel weiter. Das kann ich jedem jungen Facharbeiter, der die Möglichkeit hat teilzunehmen, raten.“ Obwohl eine Teilnahme mit viel Aufwand und Training verbunden sei.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden