Seit fast 15 Jahren veranstaltet der Musikverein Wehringen im Projekt „Ein Mehr an Kultur!“ abwechslungsreiche Veranstaltungen mit Künstlern aus Musik, Kabarett und Comedy. „Sinn war tatsächlich eine Lücke in Wehringen zu füllen und um das ehrenamtliche Engagement des Musikvereins hervorzuheben“, erzählt der erste Vorsitzende Andreas Jähnert. Oft werde vergessen, wie viel sich die Vereine bei kirchlichen oder gemeindlichen Veranstaltungen engagieren. Das habe man mit dem zusätzlichen Programm ins Bewusstsein rücken wollen.
Mit den rund 40 Veranstaltungen, die bisher stattgefunden haben, ist Jähnert zufrieden: „Wir hatten tatsächlich in all den Veranstaltungen keinen wirklichen Tiefpunkt.“ Höhepunkte habe es dagegen viele gegeben. Berührt habe ihn besonders die Demenz-Medizinerin Sarah Straub, die einfühlsame Geschichten ihres Jobs in Lieder verpackt. In Erinnerung geblieben ist ihm auch das Künstlerduo „Ohne Rolf“, „die kein Wort gesprochen“, aber „den Saal nur mit Plakaten zum Schreien gebracht hatten.“ Schön sei es auch für die kleine Gemeinde, mit berühmten Persönlichkeiten aus Fernsehen und Musik ins Gespräch zu kommen. Dazu zählten Django Asül, Wolfgang Krebs, Chrissy Eixenberger und Michael Altinger. „Einer ist jedoch unbedingt hervorzuheben: Das Herbert Pixner Project. Ein irrer Ausnahmemusiker“, freut sich Jähnert. Dieser sei schon vor seinem Durchbruch zweimal bei „Ein Mehr aus Kultur“ gewesen. Auf einen dritten Auftritt hoffe man bei einem Open-Air-Konzert 2026.
Ob das Projekt „Ein Mehr an Kultur“ weitergeführt werden kann, ist unklar
Trotz des positiven Resümees der letzten Jahre ist sich Jähnert aber unsicher, wie es mit „Ein Mehr an Kultur“ weitergehen wird: „Offen gestanden reden wir öfter davon, es wieder sein zu lassen.“ Ein Grund dafür sei die Finanzierung. Die Anforderungen der Künstler würden steigen und auch das Equipment ist teuer. Eine große Halle mit Bühne, die man für die Events nutzen könnte, gibt es in Wehringen nicht. Auch das Helferteam, das ausschließlich aus Ehrenamtlichen besteht, kommt an seine Grenzen. Aber eben diese würden den Verein auch motivieren, weiterzumachen. Ebenso wie die Möglichkeit, große Stars in die 3000-Seelen-Gemeinde einladen zu können. Für das „Mehr an Kultur“ 2025 konnte man Helmfried von Lüttichau gewinnen.
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