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Walkertshofen: Untersuchung zeigt: Viele Eltern in Walkertshofen sind auf Hilfe angewiesen

Walkertshofen

Untersuchung zeigt: Viele Eltern in Walkertshofen sind auf Hilfe angewiesen

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    35 Kinder in Walkertshofen wachsen mit Alleinerziehenden auf.
    35 Kinder in Walkertshofen wachsen mit Alleinerziehenden auf. Foto: Marcel Kusch, dpa (Symbolbild)

    Zu den Gemeinden im Landkreis, in denen Familien leben, die den höchsten Bedarf an Erziehungshilfen benötigen, zählt auch Walkertshofen. Das ergab eine Bevölkerungsprognose des Landkreises, die Jugendhilfeplaner Günter Katheder-Göllner im Gemeinderat präsentierte. Grund für den erhöhten Unterstützungsbedarfs ist demnach die Wohnsituation.

    "Es könnte daran liegen, dass einkommensschwache Familien oft in Gemeinden ziehen, die billigen Wohnraum anbieten", erklärte Katheder-Göllner. Die Kaufkraft der Einwohner in Walkertshofen liegt im unteren Bereich des Landkreisdurchschnitts, die Jugendkriminalität ist mit 3,1 Prozent ebenfalls sehr niedrig.

    Neuer Wohnraum: Experte nennt Innenraumverdichtung als größte Herausforderung

    Als eine der größten Herausforderungen sah Katheder-Göllner die Innenraumverdichtung im Ort, um Leerstände zu vermeiden und weiteren Wohnraum zu schaffen. Wichtig sei es, junge Erwachsene an den Ort zu binden, auch wenn es nicht ungewöhnlich sei, dass sie aufgrund von Ausbildung oder Studium ihren Heimatort verlassen: "Durch ein aktives Vereinsleben fühlen sich Kinder und Jugendliche in ihrem Heimatort wohl und kommen dann in der Regel am Wochenende wieder nach Hause", so der Experte.

    Einen näheren Einblick gewährte Katheder-Göllner in die Statistik dieser Altersgruppe. Walkertshofen steht mit 39,7 Prozent der Haushalte, in denen Kinder aufwachsen, verglichen mit dem Landkreisdurchschnitt zwar sehr gut da. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass davon 35 Kinder allein erzogen würden. "Diese Familien mit einem Alleinerziehenden haben ganz andere Bedürfnisse an einen Wohnort", so der Experte.

    Schwierig zu planen ist für die Gemeinde der künftige Bedarf an Kindergarten- und Schulplätzen. Denn die Geburtenzahlen schwanken stark. So gab es früher Jahre, in denen bis zu 20 Kinder in Walkertshofen geboren wurden. Demgegenüber stehen die Jahre 2015 oder 2017, in denen die Geburten auf vier zurückgingen.

    Die Einwohnerzahl von Walkertshofen hat sich in vergangenen Jahren kaum verändert

    Ein weiteres Fazit aus der vom Landkreis Augsburg beauftragten Bevölkerungsprognose: Der Landkreis Augsburg ist zwar ein Zuzugsgebiet, aber die Einwohnerzahlen der Gemeinde Walkertshofen sind in den vergangenen 20 Jahren in etwa gleichgeblieben, und daran wird sich auch in Zukunft voraussichtlich nicht viel ändern.

    Derzeit leben in Walkertshofen knapp 1100 Menschen. Den größten Zuwachs erlebte die kleine Gemeinde Mitte der 1980er-Jahre bis Mitte der 1990er-Jahre. Waren im Jahr 1980 noch 816 Einwohner gemeldet, stieg die Zahl bis ins Jahr 2000 bereits auf 1105.

    Der Experte betonte, dass eine gute Infrastruktur die Entscheidung für eine Wohnortwahl von Familien beeinflusse und dass Corona-bedingt nun ein Trend erkennbar sei, demzufolge immer mehr Menschen aufs Land ziehen. Einen besonderen Fokus sollte die Gemeinde nach Ansicht des Experten auf zugezogene Familien richten sowie auf die Jugend und Senioren. Denn die Anzahl der über 65-Jährigen wird in Walkertshofen in den nächsten zehn Jahren um fünfzig Prozent steigen.

    Walkertshofen erhöht Hundesteuer und will weitere Hundetoiletten aufstellen

    Einstimmig beschlossen haben die Gemeinderäte die neue Hundesteuersatzung, die an das neue Muster des bayerischen Innenministerums angepasst werden soll. Die Räte einigten sich, dass die Hundesteuer für den ersten Hund von 41 Euro auf 50 Euro, für den zweiten auf 60 Euro sowie für jeden weiteren Hund auf 100 Euro erhöht werden. Diese neuen Sätze gelten auch für Kampfhunde. Von der Möglichkeit in der neuen Satzung, für Kampfhunde eine erhöhte Steuer festzulegen, sahen die Räte ab. Festgelegt haben die Räte zudem, dass an Feldwegen drei weitere Hundetoiletten aufgestellt werden sollen.

    Digitale Sirene soll für die Feuerwehr angeschafft werden

    Da das Gebäude, auf dem bis jetzt die Feuerwehrsirene im Ortsteil Oberrothan angebracht ist, abgerissen wird, entschieden sich die Räte nach längerer Suche für einen neuen Standort auf einem Trafohäuschen in Oberrothan. Hierfür sind allerdings technische Änderungen nötig, und dieser neue Standort soll auch nur übergangsweise sein. Denn sobald es Fördergelder für die digitale Sirene gibt, will die Gemeinde diese beschaffen. Die Möglichkeit, die Mitglieder der Feuerwehr im Fall eines Einsatzes nur über Handy zu informieren, lehnten die Freiwilligen ab.

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