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Walkertshofen: So schützen sich Waldbesitzer in Walkertshofen vor dem Borkenkäfer

Walkertshofen

So schützen sich Waldbesitzer in Walkertshofen vor dem Borkenkäfer

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    Christoph Pascher, Simon Brandner, Philipp Hanner und Lorenz Hochhauser (von links) erklären an befallenen Bäumen die Merkmale des Borkenkäfers.
    Christoph Pascher, Simon Brandner, Philipp Hanner und Lorenz Hochhauser (von links) erklären an befallenen Bäumen die Merkmale des Borkenkäfers. Foto: Karin Marz

    Auch wenn sich im Vergleich zu den letzten Jahren heuer der Borkenkäfer nicht ganz so rasant bei uns verbreitet hat, so ist die Gefahr für den Fichtenbestand in den Wäldern nach wie vor vorhanden. Ist vom

    Für Waldbesitzer bedeutet ein Befall mit dem Schädling vor allem einen wirtschaftlichen Schaden. Betroffene Bäume müssen schnellstmöglich gefällt und aus dem Wald entfernt werden, damit der Borkenkäfer nicht zum

    Zwischen Walkertshofen und Aichen mehrere befallene Bäume gefunden

    Besonders typisch ist das so genannte braune Bohrmehl, dass auf den Rändern der Rindenschuppen oder auch am Boden und in Spinnweben rund um den Stamm zu finden ist. An mehreren Bäumen in einem betroffenen Waldbereich zwischen Walkertshofen und Aichen zeigten die Experten den dreizehn Besuchern der Veranstaltung die Gänge unter der Rinde, die der Schädling zur Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme frisst. Somit wird der Nährstofftransport der Fichte unterbrochen und der Baum stirbt ab.

    Der Borkenkäfer

    Größe des Buchdruckers: 4-5,5 mm

    Größe des Kupferstechers: 1,6-3 mm

    Natürliche Feinde: Erz- und Schlupfwespen, Ameisenbuntkäfer, Jagdkäfer, Spechte und Pilze. Die Wirkung ist bei starkem Auftreten des Borkenkäfers nicht ausreichend.

    Überwintern: Entweder in der Rinde oder im Boden. Auf mehrtägigen starken Frost reagieren nur junge Larven empfindlich.

    Ausschwärmen: Ab 16,5ºC und einer Tageslänge von 14 Stunden schwärmt der Borkenkäfer bei guter Witterung aus seinem Winterquartier.

    Brut: Die Entwicklungsdauer vom Ei bis zum Ausschwärmen der Jungkäfer ist stark temperaturabhängig und erstreckt sich über sechs bis zehn Wochen. Im Jahr werden mehrere Brutzyklen durchlaufen.

    Borkenkäfer-Monitoring: Unter www.borkenkaefer.org gibt es einen Überblick über die aktuelle Borkenkäfer-Situation in Bayern. (kama)

    Wichtig sei daher eine regelmäßige Kontrolle durch Waldbesitzer, so die Fachleute. Bei ersten Hinweisen auf den Borkenkäfer muss der Baum umgehend gefällt werden. Anzeichen von Harz am Stamm können zwar auf einen Borkenkäferbefall hindeuten, sind aber noch kein sicherer Hinweis. Auf jeden Fall muss dieser Baum regelmäßig kontrolliert werden und gefällt werden, sobald erste Spuren des Schädlings zu sehen sind. Vorschäden und Trockenheit mindern zudem die Widerstandsfähigkeit der Bäume.

    Die Trockenheit sorgt dafür, dass der Preis für Fichtenholz gefallen ist

    Normalerweise ist Käferholz, deren typisches Merkmal die Blauverfärbung ist, nicht schlechter als Frischholz. Es wird allerdings oft schlechter bezahlt. Hinzu kommt, dass aufgrund der Trockenheit in Mittel- und Norddeutschland im letzten Jahr sehr viele Fichten gefällt werden mussten und somit ein Überangebot auf dem Holzmarkt besteht mit der Folge, dass die Preise im Keller sind. Begünstigt haben diese Situation auch die Waldschäden durch Sturm Sabine im Februar diesen Jahres.

    Durch so genannte waldschutzwirksame Maßnahmen können Waldbesitzer Fördergelder bekommen, so die Fachleute. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich um ein vom Borkenkäfer oder vom Sturm geworfenes Holz handelt. Zudem darf der Borkenkäfer noch nicht ausgeflogen sein und die gefällten Fichten müssen fünfhundert Meter von einem Fichtenwald entfernt auf einem anerkannten Lagerplatz gelagert werden. Hierfür gibt es dann zehn Euro pro Festmeter. Sollte die Bagatellgrenze von 500 Euro nicht erreicht werden, können mehrere Waldbesitzer einen gemeinsamen Antrag stellen.

    Auf die Frage der Gäste, wie künftig ein Wald bepflanzt sein sollte, empfahlen die Experten aufgrund des Klimawandels die Pflanzung eines Mischwaldes. Aber der natürliche Wuchs von Fichten lässt sich aufgrund der angrenzenden Bestandsbäume nicht ganz vermeiden. Somit wird es auch weiterhin immer wieder Probleme durch Befall mit dem Borkenkäfer geben.

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