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Walkertshofen: Die Neufnach wird revitalisiert

Walkertshofen

Die Neufnach wird revitalisiert

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    Christoph Endres, Günter Schuster, Margit Jungwirth-Karl und Thomas Lechner (von links) haben sich darum gekümmert, dass sich der Gewässerzustand der Neufnach verbessert.
    Christoph Endres, Günter Schuster, Margit Jungwirth-Karl und Thomas Lechner (von links) haben sich darum gekümmert, dass sich der Gewässerzustand der Neufnach verbessert. Foto: Karin Marz

    Vor drei Jahren sind erste Baumaßnahmen an einem Teilstück der Neufnach bei der Rohrwiesbrücke in Walkertshofen umgesetzt worden, um den Lebensraum des Gewässers zu verbessern und damit sich die Neufnach eigendynamisch entwickeln kann. Mittlerweile haben die Gemeinde

    Konkret wurden jetzt an der Neufnach bei der Brücke der Münsterer Straße ein vielfältiges Strömungsmuster errichtet und ein sogenanntes Jungfisch-Habitat eingebaut, der als Ruhebereich und Rückzugsort für Fische dient. Aber nicht nur Fische profitieren von den Maßnahmen, sondern auch Besucher der Neufnach, die an dieser Stelle nun zugänglich ist. Ein geschotterter kleiner Weg führt direkt an das Wasser, Trittsteine wurden am Ufer der Neufnach eingesetzt, und eine Sitzbank lädt zum Verweilen ein. „Wir konnten dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Diese Maßnahmen hat Vorteile für Natur und Mensch zugleich“, erklärt Christoph Endres, der sich als Gemeinderatsmitglied um die Organisation der Baumaßnahme kümmerte. Strukturverbessernde Maßnahmen wurden auch an der Neufnach in der Nähe der Kläranlage durchgeführt. Durch die Einarbeitung von Baumstämmen und Steinen im Gewässer können sich dort Fische bei Hochwasser zurückziehen.

    An der Neufnach gibt es eine Fischtreppe, die in Bayern einmalig ist

    Die dritte Maßnahme erfolgte nicht durch die Gemeinde, sondern wurde privat umgesetzt. In der Nähe einer ehemaligen Mühle wurde eine sogenannte Fischtreppe eingebaut. „Diese

    Auch der Verlauf des Baches ist nun nahezu wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt worden, sodass sich die Neufnach wieder zwischen den Wiesen hindurchschlängeln kann. „Dadurch, dass das Wasser nun nicht mehr wie früher gestaut wird, heizt es sich im Sommer nicht mehr so stark auf“, erklärt Günter Schuster vom Sportfischereiverein und fügt hinzu, dass die bessere Durchwanderbarkeit der Neufnach der Fortpflanzung der Fische zugutekomme. 

    Revitalisierungsmaßnahmen sind enorm wichtig für die Natur

    Insgesamt ist die Neufnach im Gemeindegebiet von Walkertshofen auf 3,7 Kilometern für Fische wieder durchgängig und wenn man den Bereich bis zur Nachbargemeinde Mittelneufnach hinzurechnet, sind es geschätzt neun Kilometer. Einen weiteren Vorteil bietet die Verbesserung der Struktur der Neufnach für den Hochwasserschutz. Bei Starkregen kann sich das Gewässer besser ausbreiten und trägt dazu bei, Überschwemmungen an anderen Stellen zu reduzieren. 

    Den Großteil der Baukosten erhielt die Gemeinde durch Fördergelder in Höhe von 75 Prozent. Von den Gesamtkosten in Höhe von rund 15.000 Euro muss die Gemeinde den Betrag von 3.750 Euro aus eigener Tasche bezahlen. „Die Fördergelder werden von anderen Gemeinden aber kaum abgerufen, obwohl diese Revitalisierungsmaßnahmen enorm wichtig für die Natur wären“, bedauert Thomas Lechner vom Ingenierbüro IBF. Walkertshofens Bürgermeisterin Margit Jungwirth-Karl erläutert: „Laut der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind Gemeinden verpflichtet, ihre Gewässer in einen guten Zustand zu bringen. Unsere Neufnach hier ist leider in einem mäßigen Zustand, weshalb es uns wichtig war, dagegen etwas zu unternehmen.“ 

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