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Waldberg: Warum Kinder das Radegundisfest lieben

Waldberg

Warum Kinder das Radegundisfest lieben

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    Das Badeentenrennen war ein Höhepunkt des Waldberger Radegundisfests.
    Das Badeentenrennen war ein Höhepunkt des Waldberger Radegundisfests. Foto: Anja Fischer

    Zünftige Blasmusik, Handwerkermarkt, Bierzelt, Fahrgeschäfte und Badeentenrennen: Mit einem großen Programm wurde das Radegundisfest in Waldberg gefeiert. Besonders Kinder freuen sich über die lebendig gehaltene Tradition.

    Die Radegundismädchen trugen die Statue der Heiligen auf ihren Schultern durch Waldberg.
    Die Radegundismädchen trugen die Statue der Heiligen auf ihren Schultern durch Waldberg. Foto: Anja Fischer

    Am Freitagabend spielten die Gastgeber, die Schwarzachtaler, zum Bieranstich im gefüllten Zelt. Der Sonntag begann ganz im Zeichen der Heiligen Radegundis. Schon um 5.30 Uhr ging es für die Musiker zum musikalischen Weckruf durch den Ort und zwei Stunden später zur Frühmesse in die Radegundiskirche. Zu diesem Gottesdienst waren auch die Fußwallfahrer aus Rommelsried eingetroffen. Liebevoll dekorierte war die Kirche zum feierlichen Hochamt um 9 Uhr. Danach ging die Prozession über die Wiesen und Gärten in der Ortsmitte rund um die Schwarzach. Pfarrer Dominik Ehehalt und Festprediger Dekan Klaus Bucher trugen das Allerheiligste in der Monstranz durch den Ort und baten gemeinsam mit den Gläubigen die Heilige Radegundis um Fürsprache im Himmel. Mit dabei: die Radegundis-Mädchen, die im traditionellen Gewand die Radegundis-Figur trugen. 

    Radegundis Waldberg
Die Radegundismädchen trugen die Statue der Heiligen auf ihren Schultern durch Waldberg.
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    Drei Tage lang wurde in Waldberg das Fest zu Ehren der Heiligen Radegundis gefeiert.

    Dann war es vor allem für die Kinder so weit: Zum Mittagstisch öffnete nicht nur das Bierzelt seine Tore, auch der Vergnügungspark und der kleine Markt mit verschiedenen Ständen starteten. Ein Höhepunkt für viele kleine Besucher, denn in Waldberg gibt es rund um das Radegundisfest die Tradition des „Festgeldes“ oder „Marktgeldes“. Hierzu bekommen vor allem die Kinder Geld geschenkt, welches sie für Schiffschaukel, Spielsachen oder Süßwaren ausgeben dürfen. Maria Hauser lebt seit gut 50 Jahren in Waldberg. Die 75-Jährige kennt diese Tradition von Anfang an. „Früher habe ich meinen Kinder jedes Jahr ein Festgeld gegeben, jetzt bekommen es meine Enkel“, berichtete sie. Diese dürften das Geld frei ausgeben. „Das meiste verbrauchen sie beim Schiffschaukeln“, verriet

    Wofür Kinder ihr Marktgeld ausgeben

    Auch Lotta und Emma Kugelmann gehörten zu den Kindern, die ein Marktgeld bekamen. „Von der Oma“, sagte die sechsjährige Lotta. Sie hat sich für eine schwarze Plüschkatze entschieden, die sie ganz fest im Arm hielt. „Ich nenne sie Miki“, berichtete die Kleine. Ihre Schwester, die siebenjährige Emma, gab ihr Marktgeld für einen weißen Stoffhund und einen Jumpball aus. „Über den Ball freue ich mich besonders, den wünsche ich mir schon seit dem letzten Geburtstag. Deshalb habe ich mir vorher überlegt, was ich von meinem Marktgeld kaufen will“, sagte sie. Immerhin: Emma hatte während der Prozession schon die Fahne getragen. „Und dafür bekomme ich auch das Geld, auch weil ich immer so brav bin“, sagte sie.

    Großer Anziehungspunkt war am Nachmittag die Oldtimer-Ausstellung.
    Großer Anziehungspunkt war am Nachmittag die Oldtimer-Ausstellung. Foto: Anja Fischer

    Andere gaben das Geld für ein kleines gelbes Vergnügen aus und kauften sich lieber eine der Badeenten für das Rennen die Schwarzach hinunter. Über 1100 Stück wurden in diesem Jahr verkauft, ein absoluter Rekord, wie Vereinsvorsitzender Markus Kugelmann berichtete. Die kleine gelbe Enten lieferten sich ein spannendes Rennen um die ersten Plätze, die mit Preisen wie einer Ballonfahrt dotiert waren. Die Kinder freuten sich alleine über die vielen Enten, die die am Ende alle eingesammelt und mitgenommen werden durften. 

    Ausklang mit Musik und Weißwurst

    Am Montag klang das Radegundisfest mit einem morgendlichen Gottesdienst und anschließendem Weißwurstfrühstück aus. Schön für die Waldberger Kinder – sie hatten für den Festtag schulfrei bekommen und konnten nach dem Gottesdienst beim Frühschoppen mit den Schwarzachtalern feiern oder sich beim Schiffschaukeln und an den Marktständen vergnügen.

    Die Prozession war einer der Höhepunkte am Festsonntag.
    Die Prozession war einer der Höhepunkte am Festsonntag. Foto: Anja Fischer
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