Wohin fließt das Geld in Untermeitingen? Welche Projekte stehen an, wie werden sie finanziert? Das alles ist Kern des Haushaltsplans für dieses Jahr, über den die Mitglieder des Haupt-und Finanzausschusses in der jüngsten Sitzung sprachen. Fest steht: Heuer geht es an die Rücklagen. Besonders viel Geld fließt in den sozialen Bereich, denn in Untermeitingens Schulen und Betreuungseinrichtungen stehen Umbauten an.
Mit rund 15,3 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt ist die Gemeinde in das neue Jahr gestartet, stellte Kämmerin Karina Steinbrecher vor. Diese Summe steht der Gemeinde also für Maßnahmen zur Verfügung, für die im laufenden Betrieb Geld ausgegeben werden müssen. Demgegenüber stehen 9,1 Millionen Euro Vermögen – Geld, das für größere Investitionen bereitsteht, die nicht zu den alltäglichen Ausgaben gehören.
Untermeitingen greift tiefer in die Rücklagen
Rund 6,6 Millionen Euro von diesen Rücklagen wird die Gemeinde 2022 beanspruchen, bilanzierte die Kämmerin. Das bedeutet: Zum Jahresende bleibt der Gemeinde nach derzeitiger Planung ein Vermögen von rund drei Millionen übrig. Bürgermeister Simon Schropp sagte dazu: "Auch wenn wir kräftiger in die Rücklagen greifen, können wir tolle Sachen anpacken und einiges in der Gemeinde voranbringen." Er betonte, dass noch Zuschüsse ausstünden, die die Gemeinde für 2022 vorstreckt und im übernächsten Jahr zurückerhalten werden. Herbert Riess von den Freien Wählern erklärte, dass ihm die schrumpfende Rücklage Sorgen bereitet.
Doch wohin fließt das ganze Geld? Große Summen sind für die Erweiterungen von Kitas und Schulen sowie den Einbau von raumlufttechnischen Anlagen vorgesehen. Allein in der Grundschule kostet die Filteranlage rund 1,3 Millionen. In der Mittelschule sind es rund eine Million.
Hohe Ausgaben im Untermeitinger Haushaltsplan für Schulen und Kitas
Hinzu kommt, dass 2022 mehr Betreuungsplätze geschaffen werden müssen: Für die Erweiterung der Kita am Heuweg sind 1,3 Millionen Euro veranschlagt, für die der Mittagsbetreuung der Grundschule 130.000 Euro. Auch die Turnhalle soll für 600.000 Euro vergrößert werden. Laufende Kosten im Schul- und Kita-Bereich verursachen Reparaturen an der Mittelschule und die Anmietung des Pfarrheims. In diesem sind derzeit Kinder untergebracht, weil der Platz an den Kindergärten fehlt.
Weitere besondere Ausgaben, die die Gemeinde einplant, sind rund 400.000 Euro für den Ausbau von Feldwegen. Auch in eine Umgestaltung der Grünen Mitte, die voraussichtlich im Frühjahr eingeweiht werden soll, könnten 480.000 Euro fließen. Doch auch im laufenden Betrieb gibt es Vorhaben, die finanziert werden müssen, wie die Sanierungsarbeiten am Ulrichshügel, im Haus Imhof, in der Villa
Bürgermeister Schropp rechnet 2022 wieder mit einem Bürgerfest
Ein Posten, der erstmals im Haushaltsplan mit dabei ist: Die Kosten für die Pflege des neuen Webauftritts. Für die Webseiten der Kindergärten fallen dafür jährlich 3000 Euro an. Auch auffällig: Die Gemeinde plant 10.000 Euro für das Bürgerfest ein – ein Posten, der die vergangenen beiden Jahre wegen Corona wegfiel. "Wir sind positiv gestimmt", sagte Bürgermeister Schropp dazu.
Und woher bezieht die Gemeinde das Geld? Eine Einnahme, die die Kämmerin für 2022 höher als im Vorjahr ansetzt, kommt aus den Kitas. Denn dort werden mehr Kinder als 2021 betreut. Ein kleines Plus ist außerdem durch die Bestattungskosten eingeplant, die die Gemeinde heuer direkt mit den Grabnutzungsberechtigten abrechnet. Zudem ist die Gemeinde optimistisch, das Schwimmbad wieder vermieten zu können und rechnet mit einem Plus von 30.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Die Ausschussmitglieder stimmten geschlossen für den Entwurf. In der kommenden Gemeinderatssitzung kann der Haushalt dann beschlossen werden. Bürgermeister Schropps Bilanz für 2022 lautete: "Uns geht es den Umständen entsprechend gut." Mit Sorge blicke er allerdings auf die Finanzen des Landkreises, denn dieser gehe gerade in die Rekordverschuldung. Ein hoher Posten, wie auch in Untermeitingen: Der soziale Bereiche inklusive Schulen und Kitas.