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Untermeitingen: Einstimmiger Kitagebühren-Kompromiss beschlossen

Untermeitingen

Untermeitingen beschließt Kompromiss bei Kitagebühren

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    Die Eltern in Untermeitingen waren bei der Gemeinderatssitzung bezüglich der Kitagebührenerhöhung in großer Zahl anwesend.
    Die Eltern in Untermeitingen waren bei der Gemeinderatssitzung bezüglich der Kitagebührenerhöhung in großer Zahl anwesend. Foto: Uwe Anspach, dpa (Symbolbild)

    Es war eine angeregte Debatte, bis die Entscheidung fiel, wann die Kitagebühren in Untermeitingen erhöht werden. Viele Eltern waren persönlich anwesend. Der Sitzungssaal des Gemeinderates in Untermeitingen war gesteckt voll. Auf der einen Seite standen die Eltern, die die Kurzfristigkeit der ab September angesetzten Erhöhung der Elternbeiträge beklagten. Auf der anderen Seite die Sorge der Gemeinderäte, angesichts steigender Kosten, das aktuelle Beitragslevel so nicht halten zu können. Am Ende stand eine einstimmige Entscheidung, die manche überraschte.

    Bürgermeister Simon Schropp fasste es abschließend in Worte: „Mir ist ein großer Konsens wichtig.“ Er dankte den Eltern trotz Differenzen für die offene Kommunikation und sagte: „Das müssen wir in einer Demokratie aushalten.“

    Untermeitingen: Kontroverse Entscheidung zu Kitagebühren erreicht

    Lange Zeit sah es am Donnerstagabend so aus, als käme die Erhöhung wie geplant im September. Peter Daake von den Grünen, der dritte Bürgermeister der Untermeitinger sagte: „Wir haben alle die Briefe der Eltern und Elternbeiräte bekommen.“ In vielen Briefen hätten die Eltern Verständnis signalisiert, dass die Kosten steigen müssten, aber die Höhe beklagt, sowie auf Defizite bei der Betreuungsqualität aufmerksam gemacht. Daake erklärte: „Es wird immer schwerer, Personal zu finden, das lange Zeiten abdeckt.“ Er stellte die Idee von Schichtdienst in den Raum und schloss: „Wir stehen als Fraktion hinter der Erhöhung.“

    Ines Schulz-Hanke vom Bündnis Lechfeld äußerte gegenüber den Eltern: „Wir hören sie, aber wir machen hier in Untermeitingen nicht wenig für die Kinder.“

    Schropp versprach den Eltern drei Jahre stabile Gebühren nach dieser einmaligen Erhöhung, flexiblere Buchungszeiten und weitere Investitionen in die Kindertagesstätten. Er erklärte: „Wir sind weiterhin die günstigste Kommune in der Nachbarschaft“ bei der Kindertagesbetreuung. Er erläuterte, dass die Kosten für Kitapersonal, Sach- und Energiekosten gestiegen wären. Ebenso habe die Zahl der zu betreuenden Kinder um 70 Kinder seit 2018 zugenommen, sodass insgesamt 344 Kinder betreut würden. Dazu komme als einer von mehreren Posten, der Anbau der Heuweg-Kita für 1,6 Millionen. Schropp holte aus: „Während der Pandemie 2021/2022 haben wir uns mit einer Erhöhung zurückgehalten.“ Die Eltern sollten laut ihm damals nicht noch mehr Belastungen tragen müssen.

    Schropp war um Transparenz bemüht und führte genaue Zahlen an, in denen er die Mehrkosten dokumentierte: Der Tarif für die Personalkosten in den Kitas sei um 20 Prozent gestiegen, inflationsbedingte Preissteigerungen beliefen sich auf rund 22 Prozent. Er erläuterte an einem Beispiel: „Auch beim Essensgeld geht es nicht um die Portion an sich.“ Mit einberechnet sei das Gehalt einer Küchenhilfe und auch der Verschleiß von größeren Küchengeräten. Ein Geschwisterbonus wäre ungerecht: „Eine alleinerziehende Mutter mit Kind hat davon beispielsweise keinen Vorteil“, fügte er hinzu.

    Die Hauptschuld am finanziellen Dilemma sah Schropp bei der Landesregierung in München: „Es gab keine Erhöhung der Fördergelder durch den Freistaat seit sechs Jahren.“ Diese Aussage bezog sich auf den Kindergartenzuschuss in Höhe von 100 Euro, sowie das Krippengeld in Höhe von 100 Euro und die 250 Euro Familiengeld. Wenn der Freistaat stattdessen 350 Euro Familiengeld zahlen würde, „dann wären viele von ihnen gar nicht hier“, sagte er. Was den zeitlichen eng gesteckten Rahmen der Erhöhung anbelangt, verwies er auf eine Vorberatung mit den Elternbeiräten. De facto habe sich das Defizit seit 2018 verdoppelt auf rund zwei Millionen.

    Umfassende Debatte mündet in Entscheidung zur Verschiebung

    Werner Uhl von den Freien Wählern betonte das Fehlen einer einheitlichen Regelung bei den Kitagebühren. Dafür erntete er Zustimmung von den anwesenden Eltern. Sachlich und ruhig brachte er den Vorschlag auf: „Die Erhöhung um vier Monate zu verschieben“, also auf den 1. Januar 2025. Das garantiere den Familien etwas Vorlaufzeit, um besser planen zu können. Die Eltern applaudierten erneut. Herbert Riess von den Freien Wählern übernahm nun die Debatte und schlug Wahlkampftöne an. Wobei er sich für eine frühere öffentliche Debatte aussprach. Dafür erntete er von den anderen Fraktionen Gegenwind: Ines Schulz-Hanke sprach von fehlender Aufrichtigkeit, schließlich hätte er dies längst beantragen können. Peter Daake distanzierte sich ebenfalls.

    Werner Uhls Vorschlag, die Erhöhung auf Januar 2025 zu verschieben, kam so gut an, dass alle Fraktionen ihn letztlich einstimmig aufgriffen und dafür stimmten.

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