Die Soldaten- und Veteranenvereine sind aktive Mahner für den Frieden. Dies war die gemeinsame Botschaft aller Festredner bei der Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Bestehen der Soldaten- und Veteranenkameradschaft Untermeitingen, die in der Imhofhalle stattfand.
Zunächst hielt Pfarrer Thomas Demel zusammen mit Kaplan Thomas Talachira den Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Stephan ab. Der Pfarrer betonte in seiner Predigt, dass es kein Patent für den Frieden gibt. "Die Kameradschaft hat eine zeitlose Aufgabe für alle Zeiten."
Um diese Aufgaben kümmert sich der Untermeitinger Soldatenverein
Im Anschluss der Messe marschierte der Festzug, allen voran die Soldatenkameradschaft, zum Kriegerdenkmal des Zweiten Weltkrieges am Friedhof der Gemeinde. Vorsitzender Ernst Pientschik ging an dieser Stelle auf das endlose Leid der Kriegsteilnehmer ein und dass in den Jahren danach zu Weihnachten die Ehefrauen den Kindern immer von den gefallenen Vätern erzählten, die sie nie oder nie richtig kennengelernt hatten. "Und deshalb ist die Bewahrung des Friedens, der Freiheit und der Gerechtigkeit keine Selbstverständlichkeit", sagte der Vorsitzende.
Neben der Pflege der Kameradschaft und der Erinnerung an die Gefallenen seien diese Ziele eine wesentliche Aufgabe des Soldatenvereins. Ebenso wie diese Jubiläumsfeierlichkeit ihren Platz mitten im Ort hat, spielt auch die Krieger- und Soldatenkameradschaft eine wichtige Rolle im Leben des Ortes – früher wie heute. Auch wenn der Name heute antiquiert klingt, so erinnert er doch an die Gründergeneration und deren Anliegen nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 und der Gründung 1872 mit ihrem Vorsitzenden Major Sieber.
Im stillen Gedenken legten Ernst Pientschik und Bürgermeister Simon Schropp gemeinsam, auch am Denkmal des Ersten Weltkrieges, jeweils einen Kranz nieder. Zum Gedenken spielte der Musikverein das Lied "Ich hatte einen Kameraden", die Fahnenabordnungen neigten ihre Fahnen und die Böllerschützen gaben drei Schüsse ab.
Musikalisch wurde der Festabend vom Musikverein Untermeitingen und dem MGV Liederkranz Lechfeld gestaltet. Der Heimatforscher Anton Zott versuchte die Chronik des Vereins, die wohl verschollen ist, aufzuarbeiten. Es gelang ihm hervorragend in mühevoller Kleinarbeit, die 150-jährige Geschichte in Bildern und Beschreibungen anhand von historischen Aufnahmen und Postkarten zu präsentieren und zu kommentieren. Als weiterer Höhepunkt des Festabends fand die Ehrung langjähriger Mitglieder statt: In Anerkennung für die 57-jährige Mitgliedschaft wurde Wilhelm Kosch zum Ehrenmitglied ernannt. Für die 40-jährige Vereinszugehörigkeit erhielten Reinhard Körber und Werner Mayr eine Urkunde.