Nun wurden im Gemeinderat Details zur bauhistorischen Untersuchung des alten bauernhauses in der Lechfelder Straße 25 vorgestellt, nachdem der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss am vergangenen Samstag das Gebäude besichtigt hatte. Der Bauhistoriker Benno Willburger aus Dietmannsried datiert die Entstehung des Hauses aufgrund des Bauholzes auf das Jahr 1781. „Wer es erbaut hat und wem das Grundstück damals gehörte, ist aus den mir zugänglichen Archiven nicht erkennbar“, räumte Willburger ein. Den ältesten Plan mit diesem Haus hat er im Urkataster ab 1820 gefunden, im vorherigen ab 1770 war es noch nicht eingezeichnet. Als Eigentümerin war die Witwe Walburga Magg und der Name des verstorbenen Ehemannes Alexander, sowie der Hausname „Beim Bildhauer“ verzeichnet. Seit 1854 bis heute steht das Haus im Eigentum der Familie Hosp.
An der Südseite war eine Sonnenuhr
Willburger hat an der Südseite des Hauses unter Farbschichten eine verblasste Sonnenuhr und weitere frühere Bemalungen, sowie ein früheres Gesims an der Fassade zwischen Erd- und Obergeschoss gefunden. Weiter fand er heraus, dass das aus gebrannten und ungebrannten Ziegeln erbaute Haus noch weitgehend im Original erhalten ist. Lediglich die Fenster wurden etwa um 1860 umgebaut. Es wurde aber noch ein ursprüngliches Fenster gefunden, so dass ein Nachbau möglich wäre. Die Holzdecken waren ursprünglich rötlich gefärbt, wurden später weiß überstrichen und ab 1900 mit Schilfrohrmatten als Träger von mehreren Putzschichten versehen. Das Gebäude ist nach Einschätzung des Bauhistorikers nicht einsturzgefährdet. Bürgermeister Simon Schropp kündigte das weitere Vorgehen an. Sowohl das Landesamt für Denkmalpflege als auch die Kreisheimatpflegerin Claudia Ried bieten eine Bauberatung und Information über Fördermöglichkeiten aus Denkmalschutzmitteln an. Daraus wurde bereits die Arbeit von Benno Willburger bezuschusst. Nach Vorliegen eines statischen Gutachtens sollen dann die weiteren Schritte im Gemeinderat besprochen werden.
Gründung eines Ortsverbandes ist das nächste Ziel
Seit dem 15. März 2023 gibt es eine „First-Responder-Gruppe“ der Johanniter für die Gemeinden Untermeitingen, Obermeitingen, Klosterlechfeld und Graben. Die ausgebildeten Sanitäter überbrücken und verkürzen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes von der Rot-Kreuz-Bereitschaft Schwabmünchen und werden von der Rettungsleitstelle alarmiert, wenn ein Zeitvorteil von zwei Minuten besteht. Die 35 ehrenamtlichen Ersthelfer wechseln sich in der Bereitschaft ab und haben ein Einsatzfahrzeug zur Verfügung. Der Initiator Ralf Ritter berichtete von 391 Einsätzen seit der Gründung vor einem Jahr. Ergänzt wird die First-Responder-Gruppe noch durch die Hundestaffel der Johanniter mit 15 Personen, die bei der Suche nach Vermissten helfen. Der Bereichsleiter Markus Adler erklärte die Gründung eines Ortsverbandes Lechfeld der Johanniter-Unfallhilfe mit einem Stützpunkt als nächstes Ziel.
Bei der Beschaffung eines neuen Feuerwehr-Löschfahrzeug, welches sich in der Ausschreibungsphase befindet, könnte sich eine Gelegenheit durch den Kauf eines Vorführfahrzeugs auftun. Der Gemeinderat erteilte der Verwaltung und der Feuerwehrführung die Vollmacht, entsprechende Verhandlungen zu führen. Einer Bauvoranfrage zur Nutzungsänderung von zwei Wohneinheiten zu Ferien- oder Monteurswohnungen durch Ausbau des Dachgeschossesn in der Alpspitzstraße wurde ebenso das Einvernehmen erteilt wie dem Bau eines Gartenhauses im Sandornweg.
Die nächsten Gemeinderatssitzungen finden am 2. und 16. Mai statt. Am 7. Mai tagt die Versammlung des Wasserzweckverbandes Lechfeld.