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Unerlaubte Plakate in Königsbrunn sorgen für Ärger

Königsbrunn

Ärger um Plakate in Königsbrunn

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    Fahrrad-Fachgeschäft-Betreiber Helmut Elias sieht es nicht mehr ein, mit illegal angebrachten Plakaten zugestellt zu werden.
    Fahrrad-Fachgeschäft-Betreiber Helmut Elias sieht es nicht mehr ein, mit illegal angebrachten Plakaten zugestellt zu werden. Foto: Thomas Hack

    Als der Königsbrunner Helmut Elias morgens Fahrrad-Fachgeschäft aufsperren wollte, glaubte er seinen Augen nicht: Der komplette Reparatur- und Verkaufsladen war über Nacht von Unbekannten mit Plakaten zugehängt worden – allerdings nicht unbedingt in einem Sinne, den man ästhetisch ansprechend oder gar werbefördernd bezeichnen würde: Knapp ein ganzes Dutzend leuchtendbunter und absolut identischer Großformat-Plakate waren mit Kabelbindern an Elias‘ eigener Umzäunung angebracht worden. Der grellgelbe Schrift-Aufdruck in der Mitte: „Chaos Xtreme“. Die Abbildungen darunter: nicht etwa umweltfreundliche Fahrräder, sondern Stunt-Motorräder, röhrende Quads und umgebaute Gelände-Trucks. Nur ein etwas näherer Blick in die unteren Plakatecken gab Aufschluss darüber, was hier eigentlich genau beworben werden sollte: Wortwörtlich handelte es sich um die „Mega-Stunt-Artisten-Show“ namens „Monster-Truck-Live“, die auf dem Parkplatz des Königsbrunner Globusbaumarkts stattfand.

    Schnell passierte nichts

    Nach Erlaubnis gefragt hatte Helmut Elias zu dieser Plakatierungsaktion niemand, wie der Fahrradexperte mit etwas verstimmter Miene berichtet. Doch er wollte weder dieselben Methoden anwenden und die Plakate eigenhändig wieder entfernen, noch die ganze Aktion einfach auf sich sitzen lassen. Deshalb griff er auf die kleingedruckte Telefonnummer zurück, die er auf einem der riesigen Werbetafeln entdeckte: „Ich habe da angerufen und einer Dame das Ganze geschildert. Ich wollte wissen, warum man bei mir einfach ungefragt solche Sachen aufhängen würde.“ Die Reaktion auf Elias‘ Anfrage sei für ihn nicht unbedingt sehr zufriedenstellend ausgefallen. Sie selbst könne da nichts machen, war am anderen Ende der Leitung zu hören. Denn das hätten „irgendwelche Polen“ gemacht. Immerhin habe die Dame noch versichert, dass sie alles wieder entfernen lassen würde – was allerdings dann doch nicht so schnell geschah.

    Mit knapp einem Dutzend dieser Plakate wurde über Nacht das Fahrradgeschäft von Helmut Elias ummantelt
    Mit knapp einem Dutzend dieser Plakate wurde über Nacht das Fahrradgeschäft von Helmut Elias ummantelt Foto: Thomas Hack

    Helmut Elias ist ein geduldiger und zuvorkommender Mensch. Er versteht deswegen auch nicht, warum im Fall solcher Events nicht einfach im Vorfeld kurz mit ihm geredet wurde. „Mit einem Zirkus hatte ich einmal ähnliche Probleme gehabt, aber alle anderen haben ganz einfach gefragt.“ Und zu einer gegenseitigen Einigung sei es bisher immer gekommen, wenn bei ihm eine Plakatanbringung gewünscht worden war. Mal erhielt er einen Verzehrgutscheine oder Eintrittskarten. Elias muss fast schon schmunzeln, als er sich an einen anderen ärgerlichen Fall erinnert: „Ich hatte denen einfach mal eine Rechnung über 48 Euro für die Entsorgung zugeschickt. Ich dachte, dass ich das Geld eh‘ nicht kriege.“ Doch in diesem Falle hat sich Elias geirrt. Statt die Plakate wieder abzunehmen, erhielt Helmut Elias das Geld.

    Nachdem die Plakate  entfernt worden waren, entsorgten die Plakatierer die Kabelbinder kurzerhand in Helmut Elias‘ Blumenbeet.
    Nachdem die Plakate entfernt worden waren, entsorgten die Plakatierer die Kabelbinder kurzerhand in Helmut Elias‘ Blumenbeet. Foto: Thomas Hack

    Und im jetzigen Falle der „Monster Truck-Show“? Nach Elias‘ Beschwerde dauerte es vier Tage, bis alle Plakate tatsächlich wieder von seinem Zaun entfernt worden waren – allerdings nicht alle Bestandteile davon, wie sich kurze Zeit später herausstellen sollte: Sämtliche Kabelbinder, mit denen die Plakate am Zaun des Fahrradgeschäftes angebracht worden waren, wurden von den „Monster Truck“-Helfern fein säuberlich zusammengesammelt – um diese anschließend als einziges großes Plastikknäuel in Elias‘ Blumenbeet gelegt. Eine weitere Beschwerde des Fahrrad-Experten über solche Methoden blieb bisher ohne Erfolg: „Telefonisch bekommt man da keine Antwort mehr. Wir rufen Sie zurück, heißt es dann eben mal.“

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