Freundlichkeit und Sauberkeit sind zwei Punkte, die die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) jedes Jahr genauer unter die Lupe nimmt. Nun hat sie das Ranking Servicequalität für das Jahr 2024 veröffentlicht. Regionalverkehrsnetze landen auf einer Skala von -100 bis +100. Der bayernweite Durchschnitt aus 31 Netzen liegt in der neuen Liste bei 31,54 Punkten, minimal unterhalb des Vorjahreswerts. Strecken, die durch das Augsburger Land führen, schneiden sogar besser ab.
Wer die Anforderungen des Freistaats nicht erfüllt, also eine Bewertung im negativen Bereich bekommt, muss Strafe zahlen. Aktuell trifft das fünf Netze. Ab 0 Punkten gibt es einen Bonus. Den bekommen die Augsburger Netze Los 1, zu denen etwa die Züge zwischen Gessertshausen, Dinkelscherben und Ulm, sowie zwischen Augsburg, Meitingen und Donauwörth gehören. Mit fast 32 Punkten wurde der Vorjahreswert hier verdoppelt.
Servicequalität in Zügen ist im südlichen Landkreis Augsburg am besten
Noch besser abgeschnitten, wenn auch mit nicht ganz so steilem Anstieg, hat das Netz Ostallgäu-Lechfeld ab, das von der Bayerischen Regiobahn befahren wird und etwa die Strecken zwischen Augsburg, Schwabmünchen und Füssen beinhaltet. Es kommt auf 50 Punkte. Im Vorjahr waren es 43.
Die Kriterien im Überblick
- Sauberkeit der Fahrzeuge innen und außen
- Funktionsfähigkeit der Ausstattung
- Fahrgastinformation im Regel- und Störfall
- Serviceorientierung der Zugbegleiter
- Kundenorientierung bei Beschwerden
Christian Bernreiter, bayerischer Verkehrsminister und Aufsichtsratsvorsitzender der BEG, zeigt sich über das Ergebnis der bayernweiten Qualitätstests zufrieden: „Die Eisenbahnverkehrsunternehmen haben erneut viel Engagement an den Tag gelegt und beim Service nahezu flächendeckend besser geliefert als vorgegeben. Das ist ein gutes Signal an die Fahrgäste im Freistaat. Die Unternehmen müssen jetzt dranbleiben und nachbessern – vor allem dort, wo es noch viel Luft nach oben gibt. Weiterhin muss die Deutsche Bahn an der Ertüchtigung der Infrastruktur und an ihrem Baustellenmanagement arbeiten, denn auch das ist eine Grundvoraussetzung für Qualität.”
Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der BEG, ergänzt: „Die Eisenbahnverkehrsunternehmen sind mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert – eine ist der branchenweite Personalmangel.“ Das dennoch hohe Niveau spreche für gute Teamleistung. „Wir werden auch weiterhin genau hinschauen, um Schwachstellen aufzudecken und Verbesserungen anzustoßen.“
Das Netz Kahlgrund, die sogenannte „Bembel“ zwischen Hanau und Schöllkrippen, konnte erneut die Spitzenposition verteidigen und bekommt mal wieder glatte 100 Punkte. Größter Aufsteiger ist das Netz Franken-Südthüringen.
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