Lange sprachen Schwabmünchens Trainer Besim Miroci und Torhüter Fabio Zeche nach der Partie gegen Manching auf dem Platz. Es gab und viel aufzuarbeiten geben im Schwabmünchner Lager. 2:4 haben die Schwarz-Weißen gegen den Aufsteiger verloren, und das obwohl es nach zwölf Minuten schon 2:0 für den TSV hieß. Was der Trainer und sein Torhüter, den am Ergebnis wenig Schuld trifft besprochen haben, wurde nicht preisgegeben. Miroci war nach der Partie leise und geknickt. „Es ist reine Kopfsache. Wir bekommen ein Gegentor und brechen langsam zusammen. Das ist schon die ganze Rückrunde so“, stellt er fest. „Bisher habe ich kein Mittel gefunden, wie das besser wird“, ergänzt er. In der Tat, Schwabmünchen schlägt sich immer wieder selbst. So auch am Sonntag.
Perfekter Start wird schnell wertlos
Dabei begann die Partie ganz dem Geschmack von Trainer, Zuschauern und wohl auch der Mannschaft. Schon mit dem ersten Angriff wurde Philip Boyer gut in Szene gesetzt, vergab aber knapp. Doch keine Minute später jubelten die Schwabmünchner zum ersten Mal. Eine Flanke wie aus dem Bilderbuch, geschlagen von Maximilian Aschner fand am langen Pfosten den Kopf von Maximilian Krist - 1:0. Die frühe Führung gab den Hausherren Sicherheit und es entwickelte sich ein schnelles Spiel, bei dem sich auch die Manchinger nicht versteckten. Wie es effektiv geht, zeigten dann die Schwabmünchner. Matteo Di Maggio leitete mit einem famosen Sprint mit dem Ball am Fuß übers halbe Feld einen Konter ein, leitete das Spielgerät zu Maxi Krist auf die linke Seite, dessen Querpass fand den völlig freien Moritz Willis im Strafraum, der nur noch einschieben musste. Doch die Hoffnung, dass Schwabmünchen nun endlich wieder zu alter Souveränität zurückgefunden hat, währte nur 120 Sekunden. Denn da verkürzten die Gäste schon auf 2:1. Di Maggio war im Strafraum gegen Manchings Reisinger zu passiv, lies sich umkurven und traf ins lange Eck.
Der Anschluss nahm erst einmal Fahrt aus der Partie. Es dauerte ein wenig, bis Schwabmünchen wieder in die Spur fand. Aber zur Selbstverständlichkeit der ersten ersten zwölf Minuten sollten die Hausherren nicht mehr finden. Das Spiel über Außen wurde mehr und mehr vernachlässigt, die sich bietenden Chancen nicht genutzt. Und so kam es, wies es derzeit kommen musste. Die Schwabmünchner verteidigten einen Freistoß erneut dilletantisch und mussten den Ausgleich hinnehmen. Torschütze Eberwein konnte sich dabei unbegleitet aus der Spielertraube an der Strafraumkante lösen und völlig frei mit der Hacke vollenden. Und es kam noch schlimmer. Fast mit dem Pausenpfiff ließen drei Schwabmünchner Manchings Top-Scorer Sebastian Graßl viel zu viel, wofür er sich mit einem starken Pass auf Marcel Posselt bedankte. Diese musste, fast alleine im Strafraum, den Ball nur noch auf Teamkollegen Meisinger quer legen, der ebenfalls völlig frei vor dem Tor keine Mühe hatte, die Gäste in Führung zu bringen.
In Überzahl an defensiver Wand gescheitert
Nach dem Seitenwechsel versuchten die Schwabmünchner dem Spiel die Wende zu geben, mussten dabei auch ein Stück mit dem fehlenden Glück hadern. Die Hausherren hatten durchaus Chancen, da die Manchinger Defensive immer wieder Räume preisgaben. In der 58. Minute hatte der immer offensiver agierende Lucas Kusterer Pech, als er aus rund 20 Metern nur die Latte traf. Die Gäste hingegen drehten das Momentum wenig später scheinbar in Richtung Schwabmünchen. Gut sechs Minuten nach Schwabmünchens Ausgleichschancen gab es Strafstoß für Manching. Doch Graßl scheiterte nicht nur an TSV-Keeper Fabio Zeche, beim Nachschussversuch attackierte er Zeche zu hart - die Folge war Gelb-Rot. In Überzahl wollten die Hausherren nun die Partie drehen. Doch es blieb beim sichtbaren Willen. Manching verteidigte mit einer Fünferkette, platzierte davon nochmals vier Mann. Schafften es die Schwabmünchner, da durchzukommen, nutzten sie ihre Chancen nicht. Als Krönung setzten die Gäste dann mit den Schlusspfiff ihren vierten Treffer, den die Schwabmünchner ähnlich naiv verteidigten, wie die drei davor.
TSV Schwabmünchen: Zeche, Uhde (81. Högg), Kusterer, Boyer, Aschner (66. Emirzeoglu), Heckmeier (81. Köhler), Paulus, di Maggio, Boyer, Willis (67. Schmid), Krist
SV Manching: Obermeier, Spies, Berger, Eberwein, Öxler, Dexl (92. Novroze), Seferovic (82. Bienek), Meisinger, Posselt, Graßl, Peric (86. Juraković)
Schiedsrichter: Busch - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Krist (3.), 2:0 Willis (12.), 2:1 Meisinger (14.), 2:2 Eberwein (35.), 2:3 Meisinger (45.+1), 2:4 Novroze (90.+4)
Gelb-Rot: Graßl (66./SV Manching/)
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