Kurz nach dem Abpfiff standen die Schwabmünchner Spieler durchaus ratlos auf dem Spielfeld. Sollten sie sich mit dem Punkt zufrieden geben, oder sich über den verpassten Sieg ärgern? Am Ende haben sich die meisten dann eher geärgert. So wie Maximilian Krist, der von „einer gefühlten Niederlage“ sprach und den vergebenen Torchancen nachtrauerte. Damit hatte der Offensivspieler den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn das 1:1, welches am Ende auf der Anzeigetafel stand, hätte nicht sein müssen.
Schwabmünchen kam gut aus den Startlöchern und war gut die ersten zehn Minuten tonangebend. Danach verflachte das Spiel zunehmend. die Gäste igelten sich meist ein und die Gastgeber agierten oft zu ungenau. So wurde das Spiel immer zerfahrener. Nach 17 Minuten bekamen Schwabmünchen die Quittung für den uninspirierten Auftritt. Nach einem erneut schlampigen Spielaufbau sah auch die Defensive der Gastgeber wenig souverän aus und Memmingens Simon Ammann brachte die Allgäuer in Führung. Statt wütender Angriffe stockte das Schwabmünchner Spiel erst einmal. Es dauerte gut zehn Minuten, ehe eine weiter Ball von Maik Uhde in Richtung Matteo di Maggio auf kuriose Weise für den Ausgleich sorgte. Memmingens Torhüter Aslan Kaan faustete diesen Ball direkt an den Kopf seines Mitspielers Maurice Jaumann und räumte diesen im Stile eines Wrerstlers auch noch ab -während das Spielgerät ins Tor flog (25.). Der glückliche, wenn auch verdiente Ausgleich lies Schwabmünchen nochmals aufkommen, doch die sich bietenden Torgelegenheiten wurden allesamt vergeben.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Schwabmünchner wesentlich agiler, und mit der Zeit auch gefährlicher. Doch eines fehlte weiter: Der - eigene - Torerfolg. Die Gastgeber setzten Memmingen massiv unter Druck, aber im Abschluss fehlten zu oft die berühmten Zentimeter. Nach gut einer Stunde lag der zweite Treffer in der Luft, doch Memmingens Kevin Lochbrunner unterband einen vielversrechenden Schwabmünchner Angriff mit einer Notbremse - was 30 Minuten Überzahl für die Schwarz-Weißen bedeutete. Und die belagerten fortan den Memminger Strafraum. Die Allgäuer verteidigten dabei geschickt. Mit einer Sechserkette in der Abwehr und drei Spielern davor machten sie die Räume eng. Trotzdem kamen die Schwabmünchner zu einigen guten Chancen, doch am Ende blieben viele Bälle an irgendeinem Memminger Bein hängen. Auch aus der zweiten Reihe - beim nicht immer sicher wirkenden und kleinen Memminger Torhüter ein durchaus probates Mittel - kamen die Hausherren kaum zum Abschluss, weil auch dieser Raum gut verteidigt wurde. Einzig Maik Uhde schaffte es einmal gefährlich. Seinen Ball konnte der Gästekeeper nicht festhalten, doch zum Abstauben war kein Schwabmünchner in der Nähe. Fehlenden Willen kann man den Hausherren nicht vorwerfen, aber über den Begriff „Genauigkeit“ dürfen sich die Schwarz-Weißen durchaus Gedanken machen. Diese fehlte schon in der ersten Hälfte und auch in den 30 Minuten Überzahl wurde diese immer wieder vermisst. So blieb es am Ende bei einem 1:1, welches der gesamten Schwabmünchner Leistung nicht gerecht wurde. Unterm Strich wäre ein „Dreier“ verdient gewesen, was aber letztendlich am ausnutzen der Überlegenheit scheiterte.
Kein Wunder, dass Trainer Ben Enthart nach dem Spiel wenig zufrieden war. „Das müssen wir gewinnen“, stellt er fest. Nach einer in seinen Augen schwachen ersten Hälfte war sein Team im zweiten Spielabschnitt die deutlich bessere Mannschaft. „Wenn uns das eine Tor gelingt, dann wären ziemlich sicher weitere gefolgt,“ ist er überzeugt. „Memmingen hat in Unterzahl nur noch verteidigt. Und bei uns fehlte die Genauigkeit. Vor allem in der Schlussphase waren wir auch ein wenig zu hektisch“, bilanziert der Trainer.
TSV Schwabmünchen: Fabio Zeche, Luca Boyer, Manuel Schmid, Tim Uhde, Tim Heckmeier, Gabriel Merane (89. Simon Paulus), Matteo di Maggio (70. Maximilian Aschner), Philip Gmell (61. Moritz Willis), Marcel Leib, Maik Uhde, Maximilian Krist
Tore: 0:1 Simon Ammann (17.), 1:1 Maurice Jaumann (25. Eigentor)
Rot: Kevin Lochbrunner (61./FC Memmingen II/Notbremse)
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