Bobingen Tief saß die Niederlage gegen Esting vor knapp zehn Tagen. Deshalb war es für die Bayernliga-Volleyballer des SSV Bobingen umso wichtiger gegen den TSV Grafing 2 ein gutes Spiel abzuliefern. Dass es gegen Grafing aber nicht leicht werden wird, war abzusehen. Der SSV hatte sich am Ende aber teuer verkauft und das Spiel mit 3:2 für sich entschieden.
Doch zunächst verlor Bobingen den ersten Satz und das obwohl man zwischenzeitlich mit 13:7 führte. Zu verbissen waren dann aber die Angriff- und Abwehraktionen, so als würde man mit aller Kraft versuchen das desaströse Spiel gegen Esting wieder gut machen zu wollen. Grafing konterte und gewann den Satz schließlich mit 25:22.
Im zweiten Satz drückte Bobingen aufs Gas. Diesmal gelangen auch die Aktionen. Tolle Rückraumangriffe des Mittelblockers Florian Schweikart und in der Abwehr kämpften die Siedler um jeden Ball. Die Folge: 25:14 das Satzergebnis. Grafing wusste sich aber zu helfen. Im dritten Satz gingen sie ab dem 13:13 vor jubelndem, heimischem Publikum und Moderator in Führung und ließen sich diese auch nicht mehr nehmen. Bobingen war zu diesem Zeitpunkt wieder zu verkrampft. Es fehlte einfach die Lockerheit, mit der man solche Sätze gewinnt.
Die Angst vor einer erneuten punktlosen Niederlage war den Spielern anzusehen. Der Annahmeriegel daher verunsichert und die Angriffe zu drucklos. Der TSV baute im vierten Satz eine Führung von 14:11 auf, bis der Spielertrainer Matthias Gärtner reagierte. Matthias Dolezal kam für den etwas angeschlagenen Mario Semmler auf der Diagonalposition. Dann geschah etwas, womit niemand gerechnet hätte. Dolezal, der eigentlich zur Stabilisierung der Abwehr kam, stoppte den Grafinger Angriff innerhalb kürzester Zeit mit drei hervorragenden Blocks. Nun ging ein Ruck durch die gesamte Mannschaft. Punkt für Punkt kämpfte man sich wieder heran und holte letztlich den Satzgewinn mit 26:14.
Der Knoten war geplatzt. Die Angst besiegt. Im entscheidenden fünften Satz war das Spiel auf hohem Niveau angekommen. Starke Ballwechsel mit überzeugenden Abwehrtaten auf beiden Seiten. Der SSV setzte nun alles auf eine Karte. Da schon während der ersten Sätze die Rückraumangriffe meist erfolgreich waren, griff Zuspieler Florian Schott nun überwiegend darauf zurück. Florian Schott und Tobias Mayer konnten so sichere Punkte für das Team erringen.
Bobingen gewann den Tie-Break mit 15:13 und erfreute sich über zwei besonders wichtige Punkte, was mit einem vorläufigen vierten Platz belohnt wurde.
Der SSV hat die bittere Niederlage verarbeitet und sich beeindruckend zurückgekämpft. Die Herren machten diesmal ihre Schwäche zur Stärke: Die Abwehr. „Ihr habt uns fast jeden Angriff abgewehrt. Wir waren schon am verzweifeln.“, so die anerkennenden Worte des Grafinger Trainers.
Jetzt gilt es den neu gewonnenen Schwung für die letzten fünf Spiele der Saison mitzunehmen. Am Sonntag schon wird der Tabellenführer SG Herrsching/München-Ost an der Singold erwartet. Anpfiff des Spiels ist um 15 Uhr in der Jahnhalle in Bobingen