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Volleyball: Einfach mal in die Bezirksliga gerutscht

Volleyball

Einfach mal in die Bezirksliga gerutscht

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    Mit Hechtbagger in die Bezirksliga: Kleinaitingens Volleyballerinnen bedanken sich nach der erfolgreichen Relegation bei den mitgereisten Fans.
    Mit Hechtbagger in die Bezirksliga: Kleinaitingens Volleyballerinnen bedanken sich nach der erfolgreichen Relegation bei den mitgereisten Fans. Foto: Reinhold Geirhos

    Kleinaitingen Mit zwei Siegen gegen Friedberg (3:0) und Sonthofen III (3:2) haben die Volleyballfrauen des FC Kleinaitingen in der Relegation überraschend das Ticket zur Bezirksliga gelöst. Für die kleine Abteilung ist das ein riesiger Erfolg – zumal diese Sensation anfangs nicht abzusehen war. Denn das Team von Trainer Jürgen Böck traf sich eigentlich nur zu den Spieltagen und trainierte während der Saison so gut wie nie zusammen.

    „Unser Ziel war es, vor Schwabmünchen zu stehen“, sagt Jürgen Böck schmunzelnd auf die Frage, mit welchen Erwartungen seine Frauenmannschaft und er in die Saison gegangen sind. „Dass wir den Relegationsplatz erreichen, daran haben wir nie gedacht.“ Vor Schwabmünchen zu landen, hat Kleinaitingen geschafft, der Relegationsplatz war angesichts der „krassen Konstellation“ ein toller Bonus.

    Ulm, München und Stuttgart sind nur eine Auswahl der Städte, in die es das Gros der Mannschaft studium- und arbeitsbedingt verschlagen hat. Doch statt sich vor Ort eine neue Mannschaft zu suchen, blieben sie Böck und Kleinaitingen treu.

    Steffi Gilt reiste zu den Spieltagen aus Bayreuth an

    „Unsere zweite Zuspielerin und Libera Steffi Gilg ist sogar immer extra aus Bayreuth zu den Spieltagen angereist“, betont der Trainer den Einsatz seiner Spielerinnen. Während zwei bis drei Spielerinnen der seit vier Jahren gemeinsam spielenden Mannschaft zu Hause blieben und sich in der zweiten Mannschaft bei Trainer Erwin Schemmel fit hielten, nahm der ausgeflogene Rest der Truppe unter der Woche so gut wie nie einen Volleyball in die Hand. „Deswegen war eine Relegation, geschweige denn ein Aufstieg, vor Saisonbeginn nie im Gespräch“, erklärt Jürgen Böck. Doch der Volleyballtrainer profitiere von der nachhaltigen Arbeit der vergangenen Jahre. „Das Niveau in der Mannschaft ist gut verteilt und weil sie schon vier Jahre so zusammen spielen, haben sie an den Spieltagen nie lange gebraucht, um sich zu finden“, erinnert sich Böck.

    So marschierte Kleinaitingen in der Bezirksklasse von Sieg zu Sieg. Nur fünf Hänger leisteten sich die Mädels. Wie gegen das Schlusslicht Mauerstetten, die unkonventionell spielenden Frauen aus Jettingen oder gegen den späteren Tabellenführer Kempten.

    Auch der erste Platz wäre drin gewesen

    „Eigentlich hätten wir auch Erster werden können“, muss Jürgen Böck festhalten. Ein Konjunktiv – genauso wie die Frage, was gewesen wäre, wenn die Mannschaft doch imstande gewesen wäre, gemeinsam und regelmäßig zu trainieren. Doch damit befasst sich der Trainer nach dem nun feststehenden Aufstieg nicht mehr.

    Beflügelt vom Saisonverlauf lief seine Truppe höchstmotiviert in der Relegation auf. Mit der lautstarken Unterstützung der zweiten Frauenmannschaft, der Hobby- und der Männermannschaft sowie Teilen der Musikkapelle fegte Kleinaitingen Gastgeber Friedberg mit 3:0 vom Feld.

    „Das war richtig gut“, erinnert sich Böck. Gegen Sonthofen ließen seine Spielerinnen zwar ein wenig nach, doch mit den paukenden Anfeuerungen der Fans gewannen sie mit 3:2 und machten den Aufstieg in die Bezirksliga fix. „Verdient, aber mehr als unerwartet“, betont der Trainer „einer sehr engagierten Mannschaft“ stolz.

    Knapp 15 Jahre nach dem ersten und bisher einzigen Gastspiel in der Bezirksliga geht es für Kleinaitingen also wieder ins schwäbische Oberhaus.

    Was sie dort erwartet, gehen die FC-Volleyballer wieder ziemlich gelassen an. Die Gegner sind schwer einzuschätzen. An der Trainings-Spieler-Konstellation wird sich nicht viel ändern. Aber zwei, drei Neuzugänge aus der Umgebung sind im Gespräch. „Wir wollen die Teams in der Bezirksliga auf jeden Fall ärgern“, erklärt Böck das Saisonziel. Ob es dann jeweils zum Sieg reicht, werde man sehen. Interessant dürften die Duelle mit Bobingen werden, wenn Trainer Jürgen Böck auf seine dort als Spielertrainerin agierende Tochter Christina trifft.

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