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Volleyball, Bayernliga: „Klassenerhalt ist kein Thema mehr“

Volleyball, Bayernliga

„Klassenerhalt ist kein Thema mehr“

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    Der erste Bayernligaaufschlag ist Spielertrainer Matthias Gärtner und dem SSV Bobingen gelungen. In der Rückrunde soll es noch besser laufen.
    Der erste Bayernligaaufschlag ist Spielertrainer Matthias Gärtner und dem SSV Bobingen gelungen. In der Rückrunde soll es noch besser laufen. Foto: Foto: Max Semmlinger

    Bobingen In ihrer ersten Bayernligasaison hat sich die Volleyballmannschaft des SSV Bobingen bisher gut behauptet. Doch es hätte noch besser laufen können, findet Spielertrainer Matthias Gärtner. Wir sprachen mit dem 38-Jährigen darüber, was er und sein Team in der Rückrunde besser machen wollen und über seine vier Spiele andauernde Sperre.

    Die Hälfte der Bayernligasaison ist rum. Sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

    Matthias Gärtner: Wir liegen derzeit auf dem sechsten Tabellenplatz. Das ist okay. Aber es wäre auch ein wenig mehr drin gewesen.

    Wie auch im vergangenen Spiel gegen das Schlusslicht Lohhof II, als ihre Mannschaft mit 2:3 verlor?

    Gärtner: Darüber waren wir natürlich sehr enttäuscht. Mit dem eigentlich eingeplanten Sieg hätten wir ein positives Konto gehabt. So stehen wir jetzt bei 10:10 Punkten.

    Platz sechs als Aufsteiger – zwischenzeitlich war Bobingen sogar Dritter – ist doch an sich ganz ordentlich. Hätten Sie gedacht, dass es so laufen wird?

    Gärtner: Eigentlich war ich mir von Anfang an sicher, dass wir unsere Sache in der Bayernliga gut machen werden. Mit unseren Spielern war klar, dass wir dorthin gehören.

    Auf drei Siege in Serie zum Auftakt folgten drei Niederlagen, darauf gab es zwei Erfolge und wiederum zwei Niederlagen. Wie erklären Sie sich die schwankende Leistung?

    Gärtner: Das ist hauptsächlich unserer Unerfahrenheit geschuldet. Letztendlich haben auch technische und taktische Probleme ihren Teil dazu beigetragen. Das, was in der Landesliga meist nicht so ins Gewicht gefallen ist, kann in der Bayernliga spielentscheidend sein.

    Woran fehlt es konkret?

    Gärtner: Wir haben es bisher nie geschafft, dass alle Mannschaftsteile gleichzeitig sehr gut spielen.

    Das heißt?

    Gärtner: Entweder haben die Annahmespieler geschwächelt, die Zuspieler oder der Diagonalangreifer.

    Hat sich denn schon eine echte Stammformation gefunden?

    Gärtner: Nein. Durch seinen Schichtdienst kann Mittelblocker Sven Kerkmann nur wenig trainieren und fehlt uns teilweise bei Spielen. Samuel Schroers hat sich aus Studiengründen nach München abgemeldet und steht uns ab Januar nicht mehr zur Verfügung. Außerdem vermissen wir Stefan Landgraf, den ich für den besten Mittelangreifer der Liga halte, der aber erst ab März von seinem Englandaufenthalt zurück ist.

    Ein Beispiel für die schwankende Leistung ihrer Mannschaft war das Spiel gegen den SV Lohhof I, als eine klare 2:0-Führung aus der Hand gegeben wurde. Wieso?

    Gärtner: Wir haben die Konzentration nicht hochhalten können und hatten nicht den Willen, bis an die Leistungsgrenze zu gehen. Einige Spieler haben zu früh abgeschaltet, das Zuspiel war zu durchsichtig und der Druck über die Diagonalposition war zu schwach.

    Wo bzw. bei welchen Spielern sehen Sie noch Leistungspotenzial?

    Gärtner: Diagonalangreifer Julian Birkholz als auch Außenspieler Tobias Mayer können mehr. Die beiden Zuspieler haben auch Luft nach oben, wenn sie sich konsequenter an das Spielkonzept halten würden.

    Beim Auswärtsspiel in Esting haben Sie eine Gelb-Rote Karte bekommen und wurden für vier Spiele gesperrt. Ist die harte Bestrafung gerechtfertigt?

    Gärtner: Ich habe bisher keine schriftliche Begründung des Bayerischen Volleyball-Verbands bekommen. Ich empfinde das Urteil als zu hart, da ich weder ein tätliches noch ein beleidigendes Verhalten an den Tag gelegt habe. Das können alle Anwesenden bestätigen. Wenn man aber so mitbekommt, was man in anderen Sportarten „anstellen“ muss, um für vier Spiele gesperrt zu werden, dann sollte der Verband diesen Passus vielleicht überdenken.

    Haben Sie ihre Lehren aus der Sperre gezogen?

    Gärtner:(lacht) Ich selber darf in Zukunft auf keinen Fall mehr die gegnerische Spielfeldhälfte betreten.

    Hat sich Ihre Sperre auf die Mannschaft ausgewirkt? Beide Spiele ohne Sie gingen ja verloren.

    Gärtner: Eine kleine Unsicherheit war vielleicht schon zu spüren. Andererseits würde ich nicht auf dem Feld stehen, wenn andere Spieler im Training oder im Spiel zeigen würden, dass sie besser sind. Angreifer Andreas Gürzing ist wegen seiner beruflichen Tätigkeit in München nicht wirklich fit. Ihm reicht ein Training pro Woche bei Weitem nicht aus.

    Was ist für das Team in der Rückrunde möglich? Thema Klassenerhalt?

    Gärtner: Die Mannschaft muss mehr Kampfgeist und Siegeswillen zeigen und die nächsten beiden Spiele gewinnen, ohne dass ein 38-Jähriger auf dem Feld steht. Das schuldet sich die Mannschaft. Jeder muss eben zehn Prozent mehr geben.

    Und das Thema Klassenerhalt?

    Gärtner: Das sollte für uns in der Rückrunde kein Thema mehr sein.

    Der SSV Bobingen spielt als Bayernligist in der Region vom Niveau her am Höchsten. Wie ist die Resonanz?

    Gärtner: Wir kriegen insgesamt ein positives Echo, allein schon von den Zuschauerzahlen her. Im Umfeld leistet das Team um Abteilungsleiter Christian Wühr ebenfalls gute Arbeit. Kleine Unstimmigkeiten wurden schnell geklärt.

    Was ist für kommendes Jahr geplant?

    Gärtner: Nach der ersten Bayernligasaison werden wir wieder versuchen, den ein oder anderen Spieler zu bekommen. Das wird eigentlich auf jeder Position nicht leicht.

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