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TSV Schwabmünchen: Tür auf - Tür zu

TSV Schwabmünchen

Tür auf - Tür zu

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    Rene Ott ist der neue Trainer des TSV Schabmünchen.
    Rene Ott ist der neue Trainer des TSV Schabmünchen. Foto: Reinhold Radloff

    Es war ein harter Schritt für beide Seiten. Aber er musste sein. So sieht es zumindest Germar Thiele, Abteilungsleiter Fußball beim TSV Schwabmünchen. Denn ihm blieb seiner Meinung nach nichts Anderes übrig, als Trainer Guido Kandziora zu entlassen. Dass der Ex-Coach die Situation ein wenig anders sieht, das liegt ja schon in der Natur der Sache.

    „Da war sehr viel Abschiedswehmut dabei“, erklärte Thiele, denn der TSV Schwabmünchen habe in Kandziora einen hervorragenden Trainer gehabt, der tolle Arbeit geleistet und quasi alles richtig gemacht habe. „Aber das hilft nichts. Wir waren aufgrund der Tabellensituation gezwungen zu handeln. Und da hat eben der Trainer die A-Karte. Das ist einfach so. Für uns steht der Ligaerhalt an allererster Stelle. Und dafür müssen wir eben alles versuchen.“

    Die Mannschaft war geteilter Meinung

    Nicht ganz so sieht es wohl die Mannschaft, die über die Entlassung geteilter Meinung ist. „Wenn wir den Spielern die Entscheidung überlassen hätten, dann wären wir nie zu einem Ergebnis gekommen“, so Thiele, der die Meinungen des Teams so zusammenfasst: Entweder: Nach dreieinhalb Jahren war zwischen Mannschaft und Trainer die Luft raus. Oder: Wir hätten ihn gerne behalten.

    Weil die Schwabmünchner immer zuerst in den eigenen Reihen nach Nachfolgern suchen, fragten sie beispielsweise Klaus Köbler, den Trainer der Zweiten, einen der Vorgänger Kandzioras bei der Ersten. Doch der lehnte ganz klar ab.

    Rene Ott übernimmt mit Vorschusslorbeeren

    Rene Ott, bisheriger Co-Trainer dagegen sagte ja und genießt das Vertrauen des Vereins. „Er hat jetzt die Chance, sich zu bewähren, steht aber ebenso wie Kandziora unter Erfolgszwang“, so Thiele und meint weiter: „Ott lernte durch seine Ausbildung beim FCA viel, kommt bei der Mannschaft gut an und ist eine bewährte Kraft in unserem Verein. Er war sowohl mit der C- und der A-Jugend als auch mit der 2. Mannschaft erfolgreich. Das gibt ihm Vorschusslorbeeren.“

    „Ich habe nicht damit gerechnet und es war auch nicht absehbar, dass Guido gehen muss und dass ich sein Nachfolger werde. Trotzdem freue ich mich über die Entscheidung“, sagte Rene Ott. „Guido war ein super Trainer und ich habe in den vergangenen eineinhalb Jahren viel von ihm gelernt.“ Ott, der am Donnerstag sein erstes Training leitete, spricht dabei von gedrückter Stimmung, die er aufzumuntern versuchte. „Ich spüre schon den Druck in meiner neuen Rolle, aber auch die Vorfreude auf meine Aufgabe.

    Mir ist klar, dass ich in einer schwierigen Phase übernommen habe und uns drei harte Spiele vor der Winterpause bevorstehen. Aber ich hoffe, die Mannschaft gibt alles und wir nehmen so viele Punkte wie möglich mit.“ Wie es danach weitergeht, das weiß noch niemand so genau. Eventuell werden neue Spieler angeheuert. Eventuell klappt es aber auch nur durch den frischen Wind und einige Umstellungen im Team.

    „Klar werde ich meinen eigenen Weg gehen, aber auch viel von Guido übernehmen.  Wichtig ist aber primär, dass die Mannschaft wieder lernt, richtig viel Spaß am Fußball zu haben.“ Dabei soll Ott seine kameradschaftliche Art mit dem Team helfen. „Ich weiß, dass das ein schmaler Grat ist. Aber ich denke, ich bekomme das hin.“

    Jetzt heißt es erst einmal sich gegenseitig zu beschnuppern, erfahren, wie der Neue in der neuen Funktion so tickt.

    Dreiergespann trainiert den TSV Schwabmünchen bis zum Saisonende

    Ganz alleine wollte Ott die Mammut-Aufgabe Bayernliga-Trainer nicht stemmen: „Ich habe die Abteilungsführung gebeten, mir zwei erfahrene Spieler als Co-Trainer zur Seite zu geben, um einen verlängerten Arm zur Mannschaft zu haben, vor allem auf dem Spielfeld.“ Das hat geklappt. Kapitän und Torwart Sebastian Steidle sowie Mittelfeldspieler Paul Fischer gehen ihm bis zum Saisonende zur Hand.

    Weg vom Fenster ist dagegen Guido Kandziora. Er leitete diese Woche kein Training mehr. Von seiner Entlassung, oder wie die allgemeine Formel lautet „im gegenseitigen Einvernehmen“, ist er nicht begeistert: „Klar, ich hätte schon gerne weiter gemacht. Aber ich muss den Schritt akzeptieren und verarbeiten.“ Zu seinem Nachfolger wollte er keine Aussagen machen.

    Tür zu bei Schwabmünchen – Tür auf für neue Ziele. Seinen Weg als Trainer will Kandziora geradlinig weitergehen. Er will jetzt seinen Fußballlehrer in Köln machen und dann hochklassig als Übungsleiter arbeiten. Der Ex-Schwabmünchner war ja schon mal bei Hoffenheim im Gespräch. Welcher Verein es dann wirklich wird, das steht noch in den Sternen: „Ich habe natürlich ein paar Präferenzen im Kopf. Aber dazu will ich jetzt noch nichts sagen“, so ein enttäuschter Guido Kandziora, der aber schon wieder nach vorne schaut.

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