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TSV Aindling stellt den Insolvenzantrag

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TSV Aindling stellt den Insolvenzantrag

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    Sportlich läuft es aktuell gut für den Fußball-Landesligisten TSV Aindling. Wirtschaftlich zog der Verein gestern die Reißleine. Präsident Ludwig Grammer hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Augsburg gestellt. Das bedeutet, dass ein vorläufiger Insolvenzverwalter ab jetzt das Sagen hat. Das Gericht hat den Augsburger Anwalt Christian Plail bestimmt. Der Spiel- und Sportbetrieb des Vereins mit 860 Mitgliedern soll vorerst aber normal weitergehen, teilte Grammer gestern Abend in einer schriftlichen Erklärung mit. Der Schritt vors Insolvenzgericht sei aufgrund des bereits eingegangenen Nachzahl-Bescheids vom Finanzamt und des zu erwartenden von der Rentenversicherung unvermeidbar.

    Er selbst und drei weitere frühere und aktuelle TSV-Funktionäre müssen sich dazu strafrechtlich verantworten. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug im untersuchten Zeitraum zwischen 2003 und 2011 bei der Bezahlung der Amateurfußballer des langjährigen Bayernligisten. Darauf stehen Freiheits- oder Geldstrafen.

    Der Schaden für Sozialversicherungen und Staat liegt laut Anklage bei insgesamt rund 2,1 Millionen Euro. Demnach fordern die Sozialversicherungen 1,6 Millionen Euro vom Verein zurück und die Steuerhinterziehung beläuft sich auf mindestens 480000 Euro. Der Verein zahlte den Spielern laut Staatsanwaltschaft hohe Summen „schwarz“ aus, also an Fiskus und Sozialkassen vorbei.

    Grammer räumt in seiner Presseerklärung ein, dass im betreffenden Zeitraum, also vor 2011, bei den Vereinsfinanzen „nicht alles korrekt abgelaufen ist“. Dafür werde man sich auch verantworten müssen.

    Die „jahrelangen Bemühungen“ für eine einvernehmliche Lösung seien jetzt gescheitert, weil Finanzamt und Rentenversicherung alle Vorschläge des Vereins abgelehnt hätten.

    Grammer: „Wir können uns manchmal auch des Eindrucks nicht erwehren, dass ein Exempel statuiert werden soll.“ Für den Präsidenten steht fest: „Ohne Einigung „werden nur Verlierer übrig bleiben.“ (AN)

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