Missen Frühlingshafte Wärme und Skirennen, das schließt sich ja eigentlich gegenseitig aus. Nicht so bei der Landkreismeisterschaft im Riesentorlauf. 15 Grad plus, strahlender Sonnenschein und eine bestens präparierte Piste, so könnten die Voraussetzungen für das Rennen am Stixner Lift mit über 160 Teilnehmern zusammengefasst werden. Doch die so gelungene Schneebeschaffenheit war nicht naturgegeben. Harte Arbeit durch den perfekt ausrichtenden Ski-Club Königsbrunn und über 200 Kilogramm Kunstdünger steckten in der Piste, um für alle Rennfahrer bis zur letzten Entscheidung wirklich gute Bedingungen zu haben.
So gab es auch fast nur strahlende Gesichter am „Haushang“ des SCK. Enttäuschte Gesichtszüge sah man nur bei denen, die mit ihrer Leistung nicht ganz einverstanden waren. Und sogar bei denen gab es Ausnahmen: „Drittletzter, das ist ok“, kommentierte Landrat Martin Sailer fröhlich seine rasante Fahrt. Er war mit der ganzen Familie angereist und alle seine drei Kinder jagten den Hang hinab, und das extrem erfolgreich.
Nur die Bambini, darunter auch Anna Sailer, fuhren die verkürzte Strecke. Alle Anderen jagten den etwa 500 Meter langen Hang von oben durch die 18 Tore hinab. Besonders schwierig war er nicht. Vielleicht gerade deswegen ließen es ein paar Athleten zu sehr laufen und flogen raus. Aber keiner verletzte sich dabei. Manche, auch die Spitzenfahrer, zauberten gewaltig zwischen den Toren und verspielten damit alle Chancen auf den Sieg.
Wer geglaubt hatte, die Landkreismeister aus dem Vorjahr würden klar und deutlich dominieren, der sah sich doch etwas getäuscht. Sophia Meitinger lag nach dem 1. Durchgang auf Rang zwei und hatte da noch zumindest zwei Mitstreiterinnen um den Titel. Und auch im zweiten Durchgang musste sie sich mit Platz zwei begnügen. Doch die Addition der Zeit ergab dann trotzdem den Sieg. „Ich war die vergangenen Wochen ziemlich erkältet und bin vielleicht noch nicht ganz fit“, meinte die strahlende Gewinnerin. Extra Spannung kam dadurch auf, dass bei Ann-Kathrin Blascyk die Zeitnahme versagte, sie einen dritten Lauf während des Männerrennens absolvierte und dann noch auf Platz zwei fuhr.
Noch interessanter ging es bei den männlichen Stangenfahrern zu. Für etwas Wirbel sorgten Francis und Andre Stimpfle. Sie hatten versehentlich die Startnummern vertauscht. Eigentlich bedeutete das Disqualifikation. Doch die Rennleitung des Vereins zusammen mit der Sportbeauftragten des Landkreises, Michaela Schuster, ließen unter den 20 Fahrern des 2. Durchgangs abstimmen. Alle, auch Alexander Rausch, waren für eine weitere Teilnahme der beiden Brüder. Und so blieb der Titelwettstreit spannend. Rausch hatte sich zwar mit drei Hundertstel vor Andre an die Spitze gefahren. Doch was bringt der zweite Durchgang? In ihm setzten unter anderem die Stimpfles, von denen zwei viel freie Haut bei der unruhigen Fahrt zeigten, alles auf eine Karte, machten Fehler und fielen zurück. Sebastian Kaderk bot viel Können auf, fuhr gefühlvoll und schnell und dadurch bis auf eine zehntel Sekunde an den neuen und alten Meister heran.
Ein Extralob verdient Adrian König, der als Schüler (Jahrgang 1995) einen souveränen dritten Platz einfuhr. Bei den Mädels waren sogar die ersten Drei noch jugendlich.
Keiner der beiden beliebten Landkreistitel ging an den Verein, der mit über 50 die meisten Teilnehmer stellte. Dafür sahnte er 16 Jahrgangstitel und zweimal die Mannschaftswertung ab. Der Ski-Club Königsbrunn, dem Landrat Martin Sailer bei der Siegerehrung viel Lob für die Organisation aussprach, brachte es auf neun.
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