Auerbach Eine knappe halbe Stunde vor dem Startschuss zum Nordic Walking-Lauf sind auf der Liste am Infostand erst zwölf Eintragungen registriert. Es sind Namen von Frauen und Männern, die sich auf den letzten Drücker doch noch für eine Teilnahme an diesem Wettbewerb im Rahmen des Landkreislaufs 2011 entschieden haben.
Noch fehlen zu diesem Zeitpunkt die Namen von Ida und Inge Kratzer aus Blankenburg. Beide – weder verwandt noch verschwägert – sind heuer die einzigen Vertreterinnen der Gruppe „Walky-Talky“ aus dem Landkreis-Norden. „In den vergangenen Jahren waren von uns zwischen acht und zwölf Teilnehmerinnen dabei“, erinnert sich Ida Kratzer. Dass gestern viele keine Zeit hatten, dafür gab es unterschiedlichste Gründe. „Die eine muss im Chor singen, die andere ist in Urlaub gefahren, andere wiederum haben wichtige private Gründe“, klärt Ida Kratzer auf.
Durch die vielen Absagen ihrer Kolleginnen – die meisten kommen aus Ehingen – ist Ida Kratzer zwischendurch auch ins Grübeln geraten. „Soll ich oder soll ich nicht?“, schoss es ihr in der vergangenen Woche ebenso wie ihrer sechs Jahre jüngeren Namensvetterin durch den Kopf. Doch Ida und Inge Kratzer raffen sich auf. Sie kriechen gestern um 6.30 Uhr zu Hause in Blankenburg aus den Federn und fahren knapp eineinhalb Stunden später in Richtung Auerbach. Die Kurzentschlossenen tragen sich auf der Nachmeldeliste bei Stephanie Imre (Landratsamt Augsburg) ein und nehmen dann voll motiviert die zehn Kilometer lange Strecke in Angriff. Wohl wissend, dass nach der Nor-dic-Walking-Tour beim Pfarrfest in Nordendorf eine kulinarische Belohnung wartet. „Dort werden wir heute unser Mittagessen genießen“, verraten die beiden.
Wo sich Horst Eckert aus Altenmünster gestern nach dem Nordic-Walking-Wettbewerb gestärkt hat, das wissen wir nicht. Auch der 48-Jährige gehört zu der Sorte von Teilnehmern, die sich kurzfristig entschlossen haben, mit zwei Stöcken unterm Arm Sport am Sonntagmorgen zu betreiben. Eckert ist zum ersten Mal beim Landkreislauf dabei und findet das Gemeinschaftserlebnis einfach „cool“.
Für CSU-Kreisräte immer wieder ein Erlebnis
Dieses Gefühl kennen Mitglieder der CSU-Kreistagsfraktion schon seit vielen Jahren. „Es ist immer wieder ein Erlebnis“, freut sich Dieter Gerstmayer aus Biberbach, der gestern gemeinsam mit Heinz Liebert (Langenreichen) und Marlies Fasching (Thierhaupten) eine Viertelstunde vor dem Startschuss der Nordic Walker im Start- und Zielgelände am nördlichen Ortsrand von Auerbach eintrifft. Groß ist die Gruppe der CSU-Kreisräte heuer freilich nicht. „Wir sind nur zu siebt“, hat Dieter Gerstmayer schnell nachgezählt. Früher, so erinnert sich Kollege Heinz Liebert, sei das Häuflein schon etwas größer gewesen.
Zu den Kurzentschlossenen zählt das Trio aus Biberbach, Langenreichen und Thierhaupten allerdings nicht. Für Gerstmayer, Liebert und Fasching war schon länger klar, dass sie beim Landkreislauf 2011 dabei sein werden.
Gerne hätte auch Landrat Martin Sailer seinen Namen auf einer der Starterlisten gelesen. Doch nach einer Knieoperation im März ist er noch nicht fit. Er kann nur seine Rolle als Schirmherr ausüben, ist aber gleichzeitig auch Fan seiner beiden älteren Kinder Ferdinand (7) und Ida (9), die beim Kinderlauf starten. Nesthäkchen Anna (4), die Martin Sailer im Zielraum auf den Händen trägt, drückt den Geschwistern ebenso die Daumen wie der sportbegeisterte Papa.
Der Startschuss zum Kinderlauf fällt gemeinsam mit dem der Nordic Walker. Es ist 8.45 Uhr in Auerbach. Auf der Nachmeldeliste stehen jetzt 35 verschiedene Namen drauf. Weitere Kurzentschlossene sind hinzugekommen. (her)