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Kreis Augsburg: Wie es zum Grillunfall in Großaitingen kommen konnte

Kreis Augsburg

Wie es zum Grillunfall in Großaitingen kommen konnte

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    Anzeichen einer einsetzenden CO-Vergiftung können sein: Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Ohrensausen, Übelkeit, und Herzrasen.
    Anzeichen einer einsetzenden CO-Vergiftung können sein: Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Ohrensausen, Übelkeit, und Herzrasen. Foto: Symbolfoto: Alexander Kaya

    Grund für den Zusammenbruch des 59-Jährigen am Wochenende in einer Gewerbehalle in Großaitingen war eine Kohlenmonoxidvergiftung, als im Inneren der Halle gegrillt wurde. Er schwebt laut Auskunft der Polizei vom Mittwoch noch in Lebensgefahr. Allen anderen scheint es wieder gut zu gehen. Zumindest liegen der Polizei keine anderen Erkenntnisse vor. „Es ist normalerweise nicht mit Spätfolgen zu rechnen“, sagte der stellvertretende Leiter der Integrierten Rettungsleitstelle Augsburg, Christan Linke gestern.

    Die Gefahr beim Grillen heißt CO

    So verhindern Sie Unfälle beim Grillen

    Grill kippsicher und im Windschatten aufstellen.

    Niemals Spiritus, Benzin, Terpentin oder ähnliches verwenden – weder zum Anzünden noch zum Nachgießen.

    Anzündhilfen aus dem Fachhandel verwenden.

    Grillhandschuhe und lange Grillzangen benutzen.

    Den Grill niemals unbeaufsichtigt lassen.

    Nie den Grill von Kindern bedienen oder anzünden lassen.

    Kinder nicht in Nähe des Grills spielen oder herumtoben lassen.

    Sicherheitsabstand: mindestens zwei bis drei Meter.

    Einen Kübel mit Wasser oder Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke bereithalten, um Brände zu bekämpfen.

    Feuer und Glut nach dem Grillen vollständig auskühlen und niemals unbeaufsichtigt lassen.

    Die Besucher der Feier hatten offenbar großes Glück, denn Hubert Prechtl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schwabmünchen, weist in diesem Zusammenhang eindringlich darauf hin, wie gefährlich es sei, in geschlossenen Räumen zu grillen: „Von Kohlenmonoxid von in geschlossenen Räumen bei unzureichender Belüftung betriebenen Gasheizungsgeräten, Gas- oder Holzkohlegrillen geht eine erhebliche Gefahr aus. Deswegen ist der Betrieb derartiger Geräte in geschlossenen Räumen auch verboten.“

    Das Tückische: Kohlenmonoxid (CO) ist farb- und geruchlos. „Es bindet sich rund 200 Mal besser an den für den Sauerstofftransport verantwortlichen Blutfarbstoff Hämoglobin als Sauerstoff selbst“, erklärt Prechtl. So kommt es schließlich zu einer massiven Störung der Sauerstoffversorgung der Körperzellen, die bis zum Tod führen kann. Bei Bränden sterben die meisten Menschen nicht durch das Feuer, sondern durch Kohlenmonoxid.

    Vorsicht bei diesen Symptomen

    Anzeichen einer einsetzenden CO-Vergiftung können sein: Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Ohrensausen, Übelkeit, und Herzrasen.

    „Ein typisches Unfallszenario ist zum Beispiel, wenn bei einem Straßenfest wegen eines Gewitters der Grill kurzerhand in eine Garage verlagert und wegen der Abkühlung durch den Regen das Tor geschlossen wird“, erzählt Prechtl. Und das passiere gar nicht mal so selten. Prechtl ist es aufgrund des Gasunfalls in Großaitingen ein Anliegen, die Bürger erneut auf diese Gefahr aufmerksam zu machen.

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