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Juniorenfußball: Viel Kritik und wenig Lob

Juniorenfußball

Viel Kritik und wenig Lob

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    Seinem Ärger Luft machte Schiedsrichterobmann Jürgen Warnck.
    Seinem Ärger Luft machte Schiedsrichterobmann Jürgen Warnck.

    Langenneufnach Viel Kritik und wenig Lob gab es bei der Fußball-Junioren-Spielgruppentagung in Langenneufnach. Das Problem ist vor allem die Unbeherrschtheit der Spieler und der Eltern.

    Gerhard Kesselring, der die Sitzung im Sportheim leitete, ging in seinem Rückblick sehr ausführlich auf die Ereignisse des vergangenen Jahres ein. Er lobte ein paar wenige Vereine für ihre Fairness und Sportlichkeit, trug aber dann viel Kritik vor.

    Spielverlegungen Kesselring berichtete von weit mehr als 1000 Spielverlegungen über alle Altersklassen in der vergangenen Saison. „Ich bin nicht mehr gewillt, das hinzunehmen, vor allem auch, weil ich weiß, dass die Trainer am Wochenende oft einfach nur keine Lust haben oder weil vielleicht der stärkste Spieler fehlt.“

    Überhand nehmen würden auch Mannschaftszurückziehungen und das Nichtantreten. Ärgerlich sei, dass die Spielberichtsbögen oft sehr unvollständig ausgefüllt würden.

    TödlicherUnfall Mit großem Bedauern berichtete Kesselring von einem tödlichen Unfall mit einem F-Jugendlichen. Der Spielleiter wies darauf hin, dass die Tore immer, auch im Training, durch einen Erwachsenen zu sichern sind, um derartigen Unfällen vorzubeugen.

    Schiedsrichter

    Seinem Ärger machte Schiedsrichterobmann Jürgen Warnck Luft. Er sprach von falschem Ehrgeiz, wenn beispielsweise wegen des Fehlens eines Spielers eine Partie verlegt werde. „Der macht unseren Fußball kaputt.“

    Ärgerlich war er auch über die mehr als 1000 Sportgerichtsfälle, die häufig auf Beleidigungen auch des Schiedsrichters beruhen. Die Übergriffe der Eltern seien eklatant. „Das muss sich ändern“, so Warnck. Zum Thema Neulingsgewinnung meinte er: „Ich brauche keine neuen Schiedsrichter, ihr braucht sie. Wenn die Neuen immer weniger werden, können wir immer weniger Spiele pfeifen. So einfach ist das.“

    Richtig sauer war er darüber, dass jeder auf dem Fußballplatz Fehler machen darf, nur der Schiedsrichter nicht. „Der muss als Einziger immer perfekt sein.“ Auch Schiedsrichter bräuchten eine Lernphase und müssten menschlich behandelt werden. „Keine Wunder, dass unsere jungen Schiris wieder aufhören, wenn sie ständig Beleidigungen erfahren.“

    In einem verlesenen Bericht des Sportgerichts hieß es, dass die Tätlichkeiten, Beleidigungen und Bedrohungen zunehmen, auch schon durch E-Jugendliche. Positiv sei allerdings, dass die Zahl der Spielabbrüche gesunken sei. Erklärt wurde auch, dass auf den Gegner mindestens 45 Minuten gewartet werden müsse.

    Futsal Eine kontroverse Diskussion löste das Thema Futsal aus, das ja in Schwaben eher ein rotes Tuch ist. Während einige wenige Jugendleiter sehr positiv über die neue Art des Hallenfußballs sprachen, spürte man unter anderem bei Kreisjugendleiter Oskar Dankesreiter eine ablehnende Haltung.

    Bei der B- und C-Jugend müsse Futsal gespielt werden, bei der E- und F-Jugend sprachen sich die Anwesenden in einer Abstimmung für Futsal aus. Wer nicht den veränderten Hallenfußball spielen wolle, der könne kostenfrei seine Mannschaft zurückziehen.

    FairPlay Liga Für die F- und die G-Jugend soll sie komplett eingeführt werden, möglichst schnell auch ohne Tabelle. Denn man will von dem Erfolgsgedanken weg und das eigentliche Spiel mehr in den Vordergrund rücken. Das funktioniere aber nur, wenn die Betreuer und Trainer der jeweils gegnerischen Mannschaften zusammenarbeiten und harmonieren und die Eltern genügend Abstand zur Spielfläche halten und die Entscheidungen der Schiedsrichter anerkennten.

    Vorgestellt wurde bei der Sitzung die neue Spielleiterin für die E- und F-Jugend, Gabi Böhm, da Gerhard Kesselring stärker im Norden im Einsatz sein wird.

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