Frankfurt Die Geschwister Barbara Baur und Herbert Baur vom TSV Schwabmünchen vertraten den Bayerischen Judo-Landesverband auf der deutschen Pokalmeisterschaft 2011 der Männer und Frauen in Frankfurt an der Oder. Während Herbert Baur nach zwei Kämpfen ausschied, sicherte sich seine Schwester den dritten Platz.
Seinen ersten Kampf entschied Herbert Baur (bis 90 kg) durch eine O-Uchi-Gari-Fußtechnik (große Innensichel) früh für sich. Mit einer Selbstfalltechnik (Tomoe-Nage) und einer Haltegrifftechnik (Variante der Kesa-Gatame) machte Baur den Sieg klar. Im zweiten Wettkampf musste sich der Schwabmünchner jedoch nach einer knappen Führung geschlagen geben.
Nach einem harten Bodenkampf über mehrere Minuten konnte sich Baur aus einem San-Ga-Ku-Haltegriff, bei dem die Beine in einer Dreiecksform um den Gegner geschlungen sind, nicht befreien. Aufgrund des K.o.-Systems mit einfacher Trostrunde schied Baur aus dem Turnier aus, da sein Gegner im nächsten Kampf gegen den späteren Pokalmeister verlor. Barbara Baur dagegen war ganz in ihrem Element. Sie besiegte ihre ersten beiden Gegnerinnen mit einer Kombination aus mehreren Hüft- und Beintechniken. Im Einzug ins Gruppenfinale wurde sie gegen eine brandenburgische Kämpferin für einen vermeintlichen „direkten Beinfassangriff“ bestraft. Jeglicher Protest der bayerischen Kämpfer und Trainer half nichts. Barbara Baur musste sich geschlagen geben. In der Trostrunde kämpfte sie nun gehemmter, um nicht erneut bestraft zu werden.
Trotzdem entschied sie die nächsten beiden Kämpfe durch eine Schulter-Wurftechnik und einen Haltegriff vorzeitig für sich, wodurch sie in das kleine Finale einzog. Dort leistete ihre Gegnerin zähen Widerstand. Beide Judokas konnten keinen Wurf ansetzen, der gewertet wurde. In den verbleibenden fünf Sekunden der Verlängerung gelang es Barbara Baur schließlich, ihren Sei-O-Nage doch noch zu werfen.
Sie bekam einen vollen Punkt zugesprochen und gewann damit die Bronzemedaille. Zudem qualifizierte sie sich direkt für die deutschen Meisterschaften. (pm)