Schwabmünchen/Günzburg Handball pur bekamen die Zuschauer in Günzburg beim Bezirksoberliga-Verfolgerduell zwischen dem gastgebenden VfL und dem TSV Schwabmünchen geboten. Nach 60 schnellen, unglaublich intensiven und emotionalen Minuten hatten die Schwabmünchner die Günzburger Festung mit 26:23 gestürmt und sind nach der gleichzeitigen überraschenden Niederlage von Tabellenführer Göggingen wieder bis auf einen Zähler an der Spitze dran.
Zunächst hatten die spielstarken Hausherren ein 6:3 vorgelegt, zum anderen musste der gesundheitlich angeschlagene TSV-Leader Peter Bürgle bereits restlos erschöpft auf die Bank und kam in der Folge vor allem im Angriff kaum noch zum Einsatz. Anders als in den vergangenen Wochen machte sich dieses Manko allerdings kaum bemerkbar. Lukas Reichardt übernahm mit viel Überblick die Regie und so blieben die Gelb-Blauen bis zur Pause beim 10:12 auf Schlagdistanz.
Nach Wiederanpfiff war es dann zunächst die extrem geschlossen und motiviert auftretende Mannschaft von Coach Reinhold Weiher, die die wichtigen Akzente setzen konnte. Aus einem sehr aggressiven und laufstarken Abwehrverband heraus liefen jetzt viele Gegenstöße, und die Wurfausbeute passte dabei. Bei eigener 19:15-Führung hatten die Gelb-Blauen die Partie gedreht, erlaubten sich dann aber eine gut fünfminütige Schwächephase mit vielen Ballverlusten, die die Hausherren wieder ins Spiel brachte (20:20).
Mit einem jetzt plötzlich lautstarken Günzburger Publikum entwickelte sich eine hoch emotionale Schlussphase. Nach dem 22:21 übernahm der vorher im Abschluss noch glücklose Samuel Weigelt Verantwortung, traf zweimal und stellte die Weichen für den am Ende zurecht ausgelassen gefeierten Sieg. Ein Sonderlob verdiente sich am Ende auch der Schwabmünchner Keeper Ralph Wenninger mit seinen vielen starken Paraden.
TSV Schwabmünchen Wenninger, Brandt (beide im Tor); Zanker (3), Scholz (1), Müller, Thumm (4), Bürgle (3), Astalosch, Weigelt (3), Baur (1), Schikor (4/3), Reichardt (2), Kreutz, Weichel (5). (hüb)