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Gerichtsurteil: Der Abstieg dürfte besiegelt sein

Gerichtsurteil

Der Abstieg dürfte besiegelt sein

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    Zeigte sich enttäuscht von dem Urteil des Verbandssportgerichts im Fall Wendler: Herbert Wagner, Fußball-Abteilungsleiter beim ASV Hiltenfingen.
    Zeigte sich enttäuscht von dem Urteil des Verbandssportgerichts im Fall Wendler: Herbert Wagner, Fußball-Abteilungsleiter beim ASV Hiltenfingen.

    Hiltenfingen Zurückgewiesen vom Verbandssportgericht wurde der Revisionsantrag des ASV Hiltenfingen gegen das Urteil des Bezirkssportgerichts vom 17. Februar dieses Jahres. Damit bleibt es beim Abzug von 15 Punkten für den ASV Hiltenfingen. Sollte sich der Verein nicht zu einem erneuten Revisionsantrag durchringen, dürfte er endgültig aus der Kreisliga abgestiegen sein.

    Das Verbandssportgericht sieht die Voraussetzungen für die nachträglichen Spielwertungen (Punktabzüge für Hiltenfingen) als erfüllt an. Mehrere Ungereimtheiten sprechen laut Gericht dagegen, dass die Abmeldung des Spielers Rene Wendler tatsächlich am 30. Juni 2010 erfolgt sei. „Der Tag der Abmeldung kann von den Beteiligten nicht einvernehmlich rückwirkend festgelegt werden. Die Eintragung auf dem Spielerpass hat daher keinen abschließenden Charakter. Vielmehr muss das Sportgericht bei Zweifeln aufklären, ob der eingetragene Tag der Abmeldung auch der tatsächlichen Abmeldung entspricht“, argumentiert das Verbandssportgericht.

    Schuldhaft sei das Verhalten des ASV Hiltenfingen, weil kein Vereins-Verantwortlicher Wendler gefragt habe, wann er das letzte Spiel für den SSV Bobingen bestritten habe. „Eine solche Nachfrage hätte sich“ ... „schon aufgrund der vierwöchigen Zeitspanne zwischen der angeblichen Abmeldung am 30. Juni 2010 und dem Datum der Passneuausstellung am 28. Juli 2010 aufgedrängt“, so das Gericht, auch wenn dies trotz Vorliegens schriftlicher Dokumente als Ausdruck eines gewissen Misstrauens erscheine. Diskrepanzen zwischen schriftlichen und mündlichen Aussagen bei Spielerwechseln seien keine Seltenheit.

    „Ich bin von dem Urteil total enttäuscht“, ärgert sich Herbert Wagner, Abteilungsleiter Fußball des ASV Hiltenfingen über das Urteil des Verbandssportgerichts: „Ich hatte darauf gesetzt, dass dort echte Juristen tätig sind und sie unsere Unschuld erkennen. Jetzt weiß ich, dass der Spruch stimmt: Vor Gericht erhält man zwar ein Urteil, aber nicht unbedingt sein Recht.“

    Besonders ärgert Wagner die Aussage, der ASV hätte Wendler fragen müssen, ob die schriftlich vorliegenden Fakten auch richtig seien. „Bisher dachte ich, dass das gilt, was beweisbar ist. Jetzt auf einmal sind mündliche Absprachen wichtiger. Was wäre denn gewesen, wenn Wendler mich angelogen hätte?“, fragt der Abteilungsleiter.

    Wie es jetzt juristisch weitergeht, darüber ist sich der Verein noch nicht ganz im Klaren: „Wir müssten jetzt vor einem Zivilgericht gegen den Fußballverband klagen. Dazu hätte ich gute Lust, wenn nicht die extrem hohen Kosten dagegen sprächen. Das heißt also: Wir kommen nicht zu unserem Recht, weil wir es uns wohl nicht leisten können.“

    Dem ASV bleibt also nur, den Abstieg hinzunehmen und die Saison mit Anstand zu Ende zu spielen. „Wir werden weiterhin alles geben und auf keinen Fall zur Wettbewerbsverzerrung beitragen.“

    Die Stimmung in der Mannschaft beschreibt Wagner als „der Situation angemessen“ und die Trainingsbeteiligung als „erstaunlich gut“.

    Als Ziel für die kommende Saison gibt der Fußballboss aus: „sofortiger Wiederaufstieg.“ Angeblich bleibt die Mannschaft beinahe komplett zusammen. Und ein neuer Trainer ist auch schon gefunden: Robert Tenodi, der Ex-Trainer des SSV Bobingen, übernimmt den ASV Hiltenfingen zusammen mit einem Cotrainer, der wohl aus den eigenen Reihen kommen wird.

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