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Fußball: Zwei Trainer – ein Ziel

Fußball

Zwei Trainer – ein Ziel

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    Lagerlechfelds Spielertrainer Daniel Raffler (links) wird heute Abend seine Torgefahr in den Ring werfen. 20 Treffer erzielte er in der laufenden Saison.
    Lagerlechfelds Spielertrainer Daniel Raffler (links) wird heute Abend seine Torgefahr in den Ring werfen. 20 Treffer erzielte er in der laufenden Saison. Foto: Kruppe

    Der FSV Wehringen muss seinen Platz in der Fußball-Kreisliga Augsburg am Mittwochabend (18.30 Uhr in Großaitingen) gegen die SpVgg Lagerlechfeld verteidigen. „Jetzt müssen wir gewinnen, es bleibt uns ja nichts anderes übrig“, sagt Wehringens Trainer Reinhard Brachert. Sein Gegenüber Daniel Raffler ist entspannter: „Wir wollen, müssen aber nicht.“

    Wobei im Falle eines Sieges – zumindest für den Sieger – noch nichts klar ist. Denn es steht noch eine weitere Partie an, die letztendlich entscheidet, wer am Ende in der Kreisliga spielt.

    Die Relegation ist seine letzte Mission als Trainer in Wehringen. In der nächsten Saison kehrt er als Sportlicher Leiter wieder zu seinem Heimatverein TSV Zusmarshausen zurück. Er übernahm die Leitung der Wehringer Fußballer im Sommer 2016 und stieg mit dem Team 2017 in die Kreisliga auf. Im Aufstiegsjahr hatten sie mit dem siebten Platz nichts mit dem Abstieg zu tun. Im wie so oft schwierigeren zweiten Jahr rutschte das Team am 16. Spieltag ans Tabellenende, erholte sich aber wieder und stand bis zum vorletzten Spieltag über dem Relegationsplatz zwölf. Mit einer schier unglaublichen Serie von sieben Unentschieden hintereinander und der Niederlage im Kellerderby beim FC Königsbrunn geriet der FSV aber in höchste Gefahr, da er am letzten Spieltag spielfrei war. Und da verdrängte ausgerechnet der TSV die Wehringer auf den ungeliebten zwölften Platz.

    Ausschlaggebend dafür war der direkte Vergleich bei Punktgleichheit und auch der ging unentschieden aus. In Zusmarshausen trennten sich beide 0:0 und in Wehringen 1:1. So war das erzielte Auswärtstor das Zünglein an der Waage für Zusmarshausen. Reinhard Brachert will aber nicht mit diesem Pech hadern. „Wir haben es selbst versäumt, den notwendigen Sieg mit drei Punkten in den Spielen der Frühjahrsrunde zu holen. Jetzt müssen wir beweisen, dass wir eine Kreisligamannschaft sind“, sagt er und weiß um die Stärke des Gegners aus Lagerlechfeld, der mit einem Erfolgserlebnis in diese entscheidende Partie geht.

    Die Wehringer dagegen hatten nach der Niederlage beim FC Königsbrunn zwei Wochen Pause. „Die haben wir genutzt, um uns zu sammeln, und wir haben gut trainiert. Ob das ein Vorteil für uns ist, kann man schwer sagen“, meint Brachert nachdenklich. Drei seiner Stammspieler werden ihm in diesem entscheidenden Match fehlen. Torwart Daniel Morhart, Marco Eser und Murat Alici sind im Urlaub. Der Rest des Kaders ist aber voll motiviert und brennt auf dieses Spiel. Die beiden Vereine kennen sich aus früheren Kreis- und A-Klassenzeiten. Die Bilanz ist fast ausgeglichen. Dreimal haben die Wehringer gewonnen und zweimal die Lagerlechfelder, fünf Partien endeten unentschieden.

    Diese Bilanz möchten die Lagerlechfelder nun endgültig ausgleichen. Dazu muss natürlich ein Sieg her und den peilen die Schwarz-Gelben an. Das stellt Spielertrainer Daniel Raffler klar: „Wenn wir schon die Gelegenheit haben, die Relegation zu spielen, dann wollen wir sie auch zu Ende spielen.“ Soll heißen: die zwei in der Relegation notwendigen Siege holen, um der SpVgg Langerringen in die Kreisliga zu folgen.

    Raffler freut sich auf dieses Spiel, auch wegen der zu erwartenden Zuschauerzahl. „Dass zwei Teams mit solch lokaler Nähe aufeinandertreffen, das hat eine gewisse Brisanz. Das lockt die Zuschauer“, befindet er. Ob dies jedoch ein Vorteil ist, fällt ihm schwer zu beurteilen. Als ehemaliger Bayernligaspieler weiß er, wie es ist, vor vielen Zuschauern zu spielen. Das trifft auf einen großen Teil seines Teams nicht zu. „Natürlich werde ich versuchen, den Jungs mitzugeben, wie das ist, aber das ist keine Garantie, dass es auch hilft“, weiß er. „Wir müssen einfach unsere Nerven im Griff haben“, fordert Raffler.

    In seinen Augen ist es auch schwer, zu beurteilen, welches Team die bessere Ausgangslage hat. Auf der einen Seite konnten die Wehringer, die nun Pause hatten „ein wenig die Wunden lecken und Kraft schöpfen“, auf der anderen Seite musste der FSV nach einer bitteren Frühjahrsrunde am letzten Spieltag tatenlos zusehen, wie er in die Relegation rutschte. Das kann ein psychologischer Vorteil sein. „Wir wissen nicht, wie es sich für Wehringen auswirkt. Wir kommen direkt aus der Saison und das ist mir die liebere Lösung“, stellt Raffler klar.

    Kein Wunder, denn die Lagerlechfelder haben einen Lauf. Neun Siege in Folge, dabei nur vier Gegentore. Gerade Letzteres könnte ein Vorteil gegen die abschlussschwachen Wehringer sein. Zudem lastet auf den „Lechfeldhasen“ weniger Druck als auf den Wehringern. „Klar nehmen wir den Aufstieg mit, wenn es drin ist. Aber bei uns geht die Welt nicht unter, wenn es nicht klappt“, so Raffler.

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