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Fußball: Verzweiflung statt Höhenflug

Fußball

Verzweiflung statt Höhenflug

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    Bis zur Winterpause kämpfte Fabian Hampel für den TSV Bobingen, für den Rest der Saison steht er in Diensten des FC Königsbrunn.
    Bis zur Winterpause kämpfte Fabian Hampel für den TSV Bobingen, für den Rest der Saison steht er in Diensten des FC Königsbrunn.

    Es war das Jahr der Trainerwechsel, und zwar in allen drei höherklassigen Vereinen im Landkreissüden. Das größte Hin und Her gab es beim FC Königsbrunn, gefolgt vom Bayernligisten TSV Schwabmünchen. Das schwächste Glied wird immer als Erstes ausgewechselt, auch wenn es gar nicht das ursächliche Problem ist. Wenn es nicht läuft, dann kann es an mehrererlei Dingen liegen. So auch bei den drei Südvereinen.

    TSV Schwabmünchen

    oder

    Das Glück und das Problem

    Nie mehr aus dem Gedächtnis und der Historie des TSV Schwabmünchen verschwinden wird das letzte Saisonspiel 2014/15. Das Abstiegsgespenst beziehungsweise die Relegation stand den Schwabmünchnern beim Spiel gegen Pipinsried nach Ablauf der regulären Spielzeit schon ins Gesicht geschrieben. Dann, kurz vor dem Abpfiff des Schiedsrichters, traf Tim Uhde spektakulär ins Tor. Welch ein Befreiungsschlag! Der Klassenerhalt war geschafft. Gleich nach dem 1:0-Sieg sagte Spielleiter Manfred Bock: „Ich möchte nicht noch einmal so zittern wie diesmal.“ Doch genau danach sieht es jetzt wieder aus. Die Menkinger stehen in der Winterpause auf dem Relegationsplatz. Eine unangenehme Situation, die sich schon lange ankündigte. Doch wie aus ihr rauskommen?

    Ob Trainer Rene Ott wirklich aus beruflichen Gründen sein Traineramt abgab oder die Zeichen der Zeit erkannte, wer weiß das schon. Nach ihm sollte Klaus Köbler, Allzweckwaffe und Erfolgstrainer der Zweiten, das Abstiegsgespenst vertreiben. Doch mehr als ein paar hoffnungsvolle Ansätze gelangen auch ihm nicht. Er hatte sein Engagement bei der Ersten allerdings schon vorher auf das Restjahr 2015 begrenzt. Was jetzt? Das Glück spielte den Menkingern kurz vor Weihnachten genau den Trainer in die Hände, der bei Pipinsried bei dem historischen Spiel noch mitwirkte, bevor er den Verein überraschend verließ:

    Doch mit ihm enden sicherlich nicht die Probleme der Schwabmünchner. Die Abteilungsleitung droht zu zerfallen, die Mannschaft hat nur teilweise Bayernliga-Qualität und die Restsaison wird extrem schwierig. Nach unbestätigten Aussagen plant der Verein schon für die Landesliga.

    Königsbrunn

    oder

    Die Schwierigkeiten gehen weiter

    Das war knapp. Der FC Königsbrunn rettete sich in der Saison 14/15 gerade noch vor dem Abstieg, und zwar eigentlich ohne eigenes Zutun. Denn Germaringen unterlag im entscheidenden Spiel in Wildpoldsried und Königsbrunn erreichte so das rettende Ufer. Durchatmen. Doch nicht lange. Schon bald nach Saisonbeginn erkannte Trainer Robert Hellhammer: „Ich erreiche die Mannschaft einfach nicht mehr.“ Für ihn übernahm sein Stellvertreter Sebastian Kalbrenner. Doch der gab schnell wieder auf. Jetzt kommen Fabio Ucci und vor allem der Sportliche Leiter Michael Fuchs ans Ruder. Doch auch sie rissen das Ruder der Abwärtsspirale nach einem eher guten Saisonauftakt nicht herum. Nach ihnen soll’s Heiko Plischke richten, zunächst auch nur mit mäßigem Erfolg. Zur Winterpause steht der FC mit nur 16 Punkten auf einem enttäuschenden vorletzten Tabellenplatz. Doch Fußball-Lehrer Plischke ist hoffnungsvoll: „Wir schaffen den Klassenerhalt.“ Seine Arbeit ist gut. Doch wird sie auch von Erfolg gekrönt sein? Ein klarer Erfolg steht schon jetzt fest: Durch eine riesige Spende oder auch einen Preisrätselgewinn, man mag es sehen, wie man will, entledigt sich der Verein teilweise seiner drückenden Steuerschuldenlast, geht aber trotzdem rechtlich gegen einige frühere Vorsitzende vor, die das Problem verursacht haben sollen. Ausgang offen. Sei es, wie es will: Der Verein schreibt wieder schwarze Zahlen, auch dank des Organisationstalents und der finanziellen Unterstützung des Vorsitzenden Ralph Hufschmied.

    TSV Bobingen

    oder

    Der Umbruch und die Folgen

    Am ruhigsten von den drei Spitzenvereinen ging es eigentlich beim TSV Bobingen zu. Erstaunlich. Denn die Mannschaft kam nach dem guten 6. Platz in der Saison 14/15 und einem Umbruch in der Mannschaft so gar nicht in Schwung, kassierte Niederlage um Niederlage. Erst nach rund einem Dutzend Spieltage gelang die Wende und spülte die Bobinger vom Tabellenende bis auf Platz zehn vor. Doch das will noch nichts heißen.

    Bei den Trevirastädtern geht der Kampf um den Klassenerhalt weiter, allerdings ohne Trainer Charly Pecher, der zu Beginn der Winterpause von seinem Amt aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Nach kurzer Beratungszeit entschlossen sich die Verantwortlichen, nicht um fremde Hilfe zu bitten. Michael Deschler bleibt als Trainer bei der Stange, und mit ihm soll nun Marco Di Santo die Geschicke der Mannschaft leiten. Özkan?

    macht der Nachwuchs?

    Eigentlich sieht es so aus, als würde der FC Königsbrunn wieder an die gute alte Zeit anknüpfen. Die C-Junioren schafften den Aufstieg in die Bayernliga und halten sich bis jetzt noch hoffnungsvoll (8.). Die B-Junioren klettern in die Landesliga hoch und überraschen dort derzeit mit einem erstaunlichen zweiten Platz. Dafür gibt es in der D2 Ärger, und nicht zu knapp, Trainer Michael Gottwald und Spieler verließen den Verein gemeinsam, der Verein suspendiert sogar ein paar Aktive und sperrt eine ganze Reihe von ihnen beim Verband.

    Etwas ruhiger geht es da beim TSV Schwabmünchen zu. Das A-Junioren-Bezirksoberliga-Team zeigt spielerische Qualitäten und kämpft sich auf Platz zwei vor (23 Punkte), allerdings scheinbar chancenlos hinter dem überragenden FC Memmingen (34 Punkte). Einen Trainerwechsel gab es auch dort. Wegen unterschiedlicher Auffassungen von Erfolgstrainer Rene Finke und der Abteilungsführung wurde er entlassen und nahm seinen Co-Trainer Andi Holzmann mit. Nachfolger ist Angelo Pronesti, der seine Sache gut macht.

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