Im äußersten Südwesten des Landkreises Augsburg wurde bei den Fußballern des kleinen Dorfvereins TSV Mittelneufnach der Gewinn der Meisterschaft der A-Klasse Allgäu II und der damit verbundene Wiederaufstieg in die Kreisklasse ganz groß gefeiert. „Vater des Erfolgs“ war dabei der vor zwei Jahren zum TSV gestoßene Trainer Werner Mayer aus Krumbach.
Seit er das Sagen in Mittelneufnach hat, geht es mit den Fußballern kontinuierlich aufwärts. Nachdem die Mannschaft, die sich fast ausschließlich aus Spielern aus dem eigenen Nachwuchs rekrutiert, in der Saison 2014/2015 als Dritter nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt war, klappte es heuer. Mit insgesamt 60 Punkten aus 26 Spielen und mit einem Torverhältnis von 96:25 sicherten sich die Kicker aus dem Stauden souverän mit sechs Punkten Vorsprung den Meistertitel. Feiern konnten die Mittelneufnacher bereits am vorletzten Spieltag – unter etwas kuriosen Umständen, denn der Kampf um den Titel wurde abseits des Platzes entschieden: Weil am vorletzten Spieltag der SV Stöttwang II sein Spiel in Mittelneufnach wegen Personalproblemen abgesagt hatte, die drei Punkte so den Mittelneufnachern zugesprochen wurden und gleichzeitig die Verfolger TSV Mindelheim II und FC Jengen Federn ließen, stand die Mittelneufnacher Meisterschaft bereits vor dem letzten Spieltag fest. Die besten Torschützen der Mittelneufnacher in der Meistersaison waren der Ex-Schwabegger Michael Jauernik (20 Tore), Michael Städele (15), Louis Wech (11), Christoph Kugelmann (90) und Dennis Langhammer (8).
Der Trainer bleibt auch in der Kreisklasse
Auch in der Kreisklasse werden die Mittelneufnacher weiter von Werner Mayer trainiert. Obwohl er in den letzten Wochen und Monaten auch Anfragen anderer Vereine erhielt, bleibt der einst als Spieler unter anderem für den FC Memmingen in der dritthöchsten deutschen Klasse aktive Mayer dem TSV treu: „Ich hatte in Mittelneufnach schon im Winter zugesagt, und zwar unabhängig davon, ob wir aufsteigen oder nicht. Das war für mich nicht so wichtig!“
Wichtiger ist dem Übungsleiter, der gerne mit jungen Spielern arbeitet, dass alle mitziehen und alles im Umfeld passt. Das ist in Mittelneufnach offenbar der Fall. In der Kreisklasse ist natürlich der Klassenerhalt das vorrangige Ziel.
Wenn die Mittelneufnacher an die in der laufenden Saison gezeigten Leistungen anknüpfen können, sollte das kein Problem sein. Nur eins wird den Mittelneufnachern in der Kreisklasse, aus der sie in der Saison 2009/2010 vor sechs Jahren abgestiegen sind, aber fehlen: das Derby gegen den Nachbarn TSV Markt Wald, denn der vom Königsbrunner Jürgen Echter (früher auch schon beim SV Schwabegg und beim TSV Bobingen tätig) trainierte Lokalrivale ist als Vorletzter der Kreisklasse in die A-Klasse abgestiegen.