Schwabmünchen Die Revanche für die 2:4-Hinrundenpleite ist geglückt. Mit einem knappen 2:1-Sieg über den schwäbischen Nachbarn TSG Thannhausen startete Fußball-Landesligist TSV Schwabmünchen auch zu Hause erfolgreich in die Frühjahrsrunde und fand dadurch Anschluss ans obere Tabellendrittel.
„Schön war es nicht. Deshalb Mund abwischen und weitermachen.“ Dieses knappe Fazit zog TSV-Manager Manfred Bock kurz nach dem Abpfiff. Dabei hatten sich die Zuschauer nach der langen Winterpause auf ein rassiges und sehenswertes Derby gefreut, wurden aber zumindest in spielerischer Hinsicht weitestgehend enttäuscht. Zwar ließ das sehr holprige Gelände im Ivo-Moll-Stadion kaum ein gepflegtes Passspiel zu, doch alles auf den Platz zu schieben, wäre für die Traineranalyse wohl insgesamt der falsche Ansatz.
Auch die sicherlich oft etwas unglückliche Leitung der Unparteiischen Andrea Knauer kann nicht dafür herhalten, dass beide Parteien ihre gute Kinderstube zu Hause gelassen hatten und durch Disziplinlosigkeit der jungen Schiedsrichterin das Leben nicht einfach machten. Bis zur Pause führte Thannhausen, das in der 18. Minute zudem einen Pfostentreffer von Maximilian Lauer verzeichnete, durch einen von Stefan Selig direkt verwandelten Freistoß (30.) aufgrund der etwas gefährlicheren Aktionen zweier harmloser Teams verdient mit 1:0. Entscheidend dafür, dass die favorisierten Schwabmünchner die Begegnung noch zu ihren Gunsten drehten, war die Einwechslung von Joachim Frey.
Mit einem Geistesblitz setzte Frey in der 60. Minute beim schönsten Angriff der gesamten Partie Manuel Müller in Szene, der den Ball mustergültig zur Mitte servierte, wo Andreas Rucht mühelos zum Ausgleich abstaubte.
Bobby Frey sorgt für den Siegtreffer zum 2:1
Knapp zehn Minuten später schickte diesmal Manuel Müller nach einer schönen Einzelleistung Bobby Frey auf die Reise, der gekonnt zum umjubelten und jetzt gerechten 2:1 für seine Farben vollendete.
Was mit fußballerischer Klasse anscheinend nicht zu offenbaren war, präsentierten die Kontrahenten im zweiten Durchgang wenigstens in emotionaler Hinsicht und die Spielleiterin kam mit dem Kartenziehen kaum noch hinterher.
Neben einigen Verwarnungen kassierten Schwabmünchner und Thannhauser nicht weniger als fünf Platzverweise innerhalb von 25 Minuten. Der Thannhauser Stefan Winzig und der Schwabmünchner Michael Zerle, der längst ausgewechselt war, als er die Rote Karte sah, müssen dabei mit Sperren rechnen, während die drei anderen „Sünder“ mit Gelb-Rot davonkamen und am kommenden Wochenende wieder spielen dürfen.
TSV Schwabmünchen Steidle (Tor); Bayerl, Zerle (ab 36. Minute Frey), Mader, Danke, Rucht, Dischl, Ziegler, Bea, Fischer, Müller.
TSG Thannhausen Böld (Tor); Fiedler, Selig, Sandner, Geldhauser, Ortner, Grötzinger, Lauer (ab 57. Minute Paulescu), Hillenbrand, Micheler (ab 81. Minute Ciobanu), Winzig.
Tore 0:1 (30.) Selig, 1:1 (60.) Rucht, 2:1 (69.) Frey.
Besondere Vorkomnisse Rot für Winzig (65./Thannhausen – Tätlichkeit) und Zerle (90./Schwabmünchen – Schiedsrichterbeleidigung von der Auswechselbank aus); Gelb-Rot für Rucht (68.) und Müller (77./beide Schwabmünchen) und Selig (75./Thannhausen) wegen wiederholtem Foulspiels.
Zuschauer 220 – Schiedsrichterin Andrea Knauer (Ismaning).