Wehringen Vor dem Lokalderby beim FSV Wehringen wären die Fußballer des SV Schwabegg mit einem Remis nicht zufrieden gewesen, nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Matthias Schilling aus Erkheim feierten sie den 2:2-Endstand aber wie einen Sieg. Wehringen dagegen wäre vor dem Spiel mit einer Punkteteilung durchaus einverstanden gewesen, ärgerte sich am Ende aber über einen verpassten Sieg.
Angesichts des Spielverlaufes sind beide Reaktionen durchaus verständlich, denn Wehringen ging acht Minuten vor Schluss mit 2:0 in Führung und hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Mann mehr auf dem Platz. Die acht auf dem Platz verbliebenen Schwabegger Feldspieler steckten jedoch nicht auf und schafften mit Glück das 1:2 und dann auch noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. „Wenn du acht Minuten vor Schluss mit zwei Mann mehr mit 2:0 führst, musst du eigentlich auch gewinnen“, meinte der FSV-Trainer Rudi Bund nach dem Abpfiff nicht zu Unrecht.
Der Schiedsrichter war der Hauptdarsteller der Partie
Der für Wehringen spielende Ex-Schwabmünchner Christian Wanner und der Schwabegger Kapitän Peter Ziegler erzielten zwar jeweils zwei Tore, doch der Hauptdarsteller der Partie war der schwache Schiedsrichter, der eine Flut von Gelben Karten verteilte, viele Situationen nach übereinstimmender Auffassung beider Trainer falsch beurteilte und mit seinen Fehlentscheidungen viel Hektik in die Partie brachte. Hauptleidtragender war der Schwabegger Spielertrainer Bernd Brandmair, der nach einem unglücklichen Foulspiel im Mittelfeld die Rote Karte sah und seinem Team nun gesperrt fehlt. Leichter verschmerzen können ihre ebenfalls umstrittenen Platzverweise der Schwabegger Tobias Wank und der Wehringer Michael Wildegger, denn sie sahen in der turbulenten Schlussphase jeweils nur Gelb-Rot und werden nicht gesperrt.
In der ersten Halbzeit sahen die knapp 150 Zuschauer eine kampfbetonte Partie, in der beide Mannschaften ein hohes Tempo anschlugen. Spielbestimmend war dabei der SV Schwabegg, der in der Anfangsphase auch die größte Chance zum Führungstreffer hatte, als Tobias Wank aus knapp 20 Metern das Lattenkreuz traf. Fünf Minuten vor der Pause pfiff der Schiedsrichter zum ersten Mal Strafstoß, als der Wehringer Patrick Reber bei einem Zweikampf mit Florian Karnagel zu Boden ging. Anders als der Referee sahen die meisten Zuschauer hier ein Stürmerfoul von Reber und kein strafstoßwürdiges Vergehen von Karnagel. Christian Wanner nahm das Elfmetergeschenk aber an und verwandelte zum 1:0 für die Wehringer, die zuvor noch nicht ein einziges Mal gefährlich auf das Tor von Oliver Wieder geschossen hatten. Schwabegg war danach fast wie gelähmt und hatte zunächst nur noch bei einem Freistoß von Peter Ziegler eine gute Chance (45.).
Nach dem Seitenwechsel drängte Schwabegg zwar nach vorne, doch gefährlicher waren die Wehringer, vor allem nach der Einwechslung von Thomas Winterhalter (65.), der neuen Schwung brachte. Kurz nach dem Platzverweis für Bernd Brandmair (78.) schien die Partie entschieden, als Christian Wanner auch den zweiten – diesmal wohl berechtigten – Strafstoß zum 2:0 für Wehringen verwandelte (82.).
Wenig später gelang Peter Ziegler nach einem Freistoß, bei dem die komplette Wehringer Abwehr schlief, per Kopf das 1:2 (85.). In der Schlussminute gab es dann auch noch ein Elfmetergeschenk für Schwabegg, das Peter Ziegler ganz cool zum insgesamt leistungsgerechten 2:2-Endstand nutzte.