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Fußball: „Ich hätte mich geschämt“

Fußball

„Ich hätte mich geschämt“

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    Die Freude über die Demonstration der Champions-League-Pokale hielt sich in Grenzen. Zu lieblos lief die Veranstaltung ab.
    Die Freude über die Demonstration der Champions-League-Pokale hielt sich in Grenzen. Zu lieblos lief die Veranstaltung ab. Foto: Radloff

    Königsbrunn Die Erwartungen waren groß: Einmal die Champions-League-Pokale der Männer und Frauen aus nächster Nähe sehen und sich sogar selbst damit fotografieren lassen, das ist im Leben eines Vollblutfußballers schon ein echtes Highlight. Doch Erwachsene kamen eigentlich recht wenige ins Stadion des FC Königsbrunn, dafür ein paar mehr Kinder.

    Warum kommt der FC überhaupt zu der Ehre, die beiden wertvollen Originalpokale auf seinem Gelände zu haben?

    Ganz einfach: Der Bayerische Fußballverband und die UEFA starteten im Vorfeld der beiden Champions-League-Finalspiele in München eine ganze Reihe von kurzfristigen Aktionen. Da gab es einen Flaggen-Design-Wettbewerb für Kinder, eine Busparade, eine Trophy-Tour durch München und den Wettbewerb „Women’s Football Hero“. Und genau den gewann die Frauenmannschaft des FC Königsbrunn: „Das musste alles ganz schnell gehen. Wir sahen die Ausschreibung im Internet und schickten sofort unsere Bewerbung. Man sollte den ‘Held’ der Mannschaft benennen. Wir einigten uns kurzerhand auf Carola Pleintinger. Scheinbar war unser Schreiben so beeindruckend, dass wir den Zuschlag erhielten“, erzählte Trainer Wolfgang Sarnowski.

    Pleintinger ist seit über zehn Jahren die Physiotherapeutin der Frauenmannschaft, kümmert sich, so der Trainer, immer um die großen und kleinen Sorgen der Spielerinnen und ist einfach „die gute Seele der Mannschaft“.

    Ganz kurzfristig wurde vom Verband der Gewinner und der Termin der Pokal-Show bekannt gegeben. Also hieß es schnell, Pleintinger und die Spielerinnen zu mobilisieren, was nur zum Teil gelang. Gespannt warteten sie, was da auf sie zukam. Doch dann hielt sich die Begeisterung in Grenzen: „Wenn ich der Veranstalter gewesen wäre, ich hätte mich geschämt“, ärgerte sich der Vorsitzende des FC Königsbrunn, Wolfgang Oberhuber, über die lieblose Veranstaltung. „Schnell zwei Stellwände aufgestellt, die Pokale aufs Podest, fertig. Kein Offizieller vom Verband, keine Ansprache, nicht mal ein paar warme Worte von irgendjemand. Das war schwach.“

    Und noch etwas fiel vielen auf: Niemand durfte die Pokale anfassen. Doch zumindest die Männertrophäe war übersät von Fingerabdrücken. „Wenigstens putzen hätten sie ihn können“, meinte ein enttäuschter Fan, der dann sogar auf ein Bild mit dem Pott verzichtete.

    Schnell das Mannschaftsbild geschossen, ein paar Einzelbilder, wieder eingepackt, fertig. Da hätte man mehr draus machen können. (rr)

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